Gao – Bei einer Protestaktion gegen die malische Regierung haben Soldaten in der Stadt Gao nach Angaben von Ärzten am Dienstag zwei Demonstranten erschossen und weitere verletzt. Die Wut der Menschen richtete sich gegen eine Behörde, die von Freitag an die Region übergangsweise verwalten soll. Zeugen zufolge waren einige der Teilnehmer mit Messern bewaffnet.

Insgesamt beteiligten sich Tausende an der Aktion in der Stadt, in der auch Bundeswehr-Soldaten stationiert sind. Die Demonstranten umstellten eine Polizeistation, setzten Reifen in Brand und bewarfen die Wache mit Steinen. Sicherheitskräfte versuchten zunächst, mit Tränengas die Menge auseinander zu treiben. Schließlich eröffneten malische Soldaten das Feuer.

UN-Einsatz in Mali ausgeweitet

In dem westafrikanischen Staat gab es einen langen Konflikt zwischen der Regierung und Rebellen, der im vergangenen Jahr beigelegt wurde. Allerdings mehren sich die Anzeichen, dass die Friedensvereinbarung scheitern könnte. Die Regierung und die Rebellengruppe CMA beschuldigen sich gegenseitig, die Umsetzung des Abkommens zu verzögern.

Wegen der Sicherheitslage hatte der UN-Sicherheitsrat im Juni beschlossen, den Blauhelm-Einsatz in Mali auszuweiten. Die Truppe soll die Einhaltung des Friedensabkommens im Norden des Landes überwachen. Daran beteiligt sich die Bundeswehr mit Hunderten Soldaten. (Reuters, 12.7.2016)