Wien – Während China das Urteil des Haager Schiedshofs zu Pekings Ansprüchen im Südchinesischen Meer eindeutig ablehnt und ankündigte, die Entscheidung nicht zu respektieren, gab es von Chinas Nachbarstaaten, die viele der umstrittenen Inseln und Meeresgebiete ebenfalls beanspruchen, viele positive Reaktionen.

· Die Philippinen haben zunächst alle Streitparteien zur Mäßigung aufgerufen. Alle Betroffenen sollten zurückhaltend und nüchtern handeln, erklärte Außenminister Perfecto Yasay. Manila hatte den Schiedshof angerufen, um unter anderem die Ausbeutung von Bodenschätzen im Südchinesischen Meer durch China zu verhindern.

· Vietnam begrüßte die Entscheidung des Schiedsgerichts. Man unterstütze "die Lösung der Streitigkeiten im Südchinesischen Meer durch friedliche Mittel", erklärte ein Sprecher des Außenamts am Dienstag. Hanoi werde auf seinen Rechten an den Paracel- und Teilen der Spratly-Inseln sowie dem umgebenden Meeresgebiet bestehen.

· Taiwan – das sich selbst als Republik China betrachtet und die umstrittenen Inseln und Gebiete daher ebenfalls beansprucht – lehnte das Urteil in einer ersten Reaktion ab. Der Entscheid habe Taiwans territoriale Rechte "ernsthaft beschädigt", hieß es.

· Japan erklärte, das Urteil sei endgültig und rechtlich verbindlich. Alle Betroffenen seien verpflichtet, sich daran zu halten.

· Die USA bezeichneten das Urteil als "wichtigen Beitrag zum gemeinsamen Ziel einer friedlichen Lösung" des Inselstreits im Südchinesischen Meer. US-Außenamtssprecher John Kirby ersuchte alle Beteiligten, Provokationen zu unterlassen. Zugleich äußerte er "die Hoffnung und Erwartung", dass sich die Streitparteien an die rechtlich verbindlichen Verpflichtungen des Urteils halten werden. (maa, 12.7.2016)