Budapest/Belgrad – Die serbischen Behörden drängen auf eine Ende der ungarischen "Transitzonen" für Flüchtlinge und wollen so den miserablen hygienischen Bedingungen an der gemeinsamen Grenze ein Ende setzen. Künftig sollen Asylanträge direkt in serbischen Aufnahmezentren gestellt werden können, diese würden dann an Ungarn weitergeleitet, sagte der Regierungspolitiker Nenad Ivanisevic am Donnerstag "Politika"

Dazu könnten die Ungarn sogar ihre Büros in den serbischen Lagern einrichten, schlug der stellvertretende Leiter der Flüchtlingskommissariats vor. Werde Asyl gewährt, sollten die Flüchtlinge von der serbischen Polizei und dem UN-Flüchtlingshochkommissariat direkt nach Ungarn gebracht werden, so Ivanisevic.

30 von 1.200 Menschen dürfen pro Tag ansuchen

Aktuell erlaubt Ungarn in zwei "Transitzonen" (Kelebija-Trompa und Horgos-Röszke) nur insgesamt 30 Asylanträge täglich. Davor harren jedoch hunderte Schutzsuchende unter äußerst unhygienischen Verhältnissen – keine Duschgelegenheiten, schmutzige Toiletten, wachsende Müllberge – aus. Teilweise warten sie wochenlang auf eine Einreisemöglichkeit nach Ungarn. Laut UNHCR-Angaben sind derzeit rund 1.200 Menschen an der serbisch-ungarischen Grenze gestrandet.

Auch das Aufnahmezentrum in der grenznahen Stadt Subotica, das eigentlich für 150 Menschen gebaut wurde, ist mit 400 Flüchtlingen derzeit völlig überbelegt. Andere Einrichtungen im Rest des Landes würden jedoch leer stehen, so Ivanisevic. Würde man die Menschen besser verteilen, wäre es kein Problem, die aktuell rund 2.000 Flüchtlinge im Land adäquat unterzubringen. (APA, 14.7.2016)