"Nie wieder" ist für viele Raucher das große Hindernis. 40 Tage können ein Anfang sein.

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Innsbruck – Fasten heißt für viele Menschen der Verzicht auf Süßes, Alkohol oder Kohlenhydrate. Die zeitlich begrenzte Abstinenz gilt zunehmend aber nicht nur für Stoffe, die in den Magen, sondern in die Lunge kommen. Der neue Trend: Eine 40-tägige Zigarettenkarenz.

"Man muss heute keinem Raucher mehr erklären, dass Rauchen ungesund ist, das wissen sie alle. Was viele aber dennoch davon abhält, die endgültig letzte Zigarette zu rauchen, ist die Vorstellung des 'nie wieders'" sagt Christoph Puelacher, der in Tirol das Zentrum für ambulante Herz- und Lungen-Rehabilitation leitet.

Es sei die Angst, nie wieder eine Zigarette rauchen zu können, die viele Raucher davon abhält an das Aufhören zu denken. Für solche Menschen gibt es nun das sogenannte Zigarettenfasten – ein Konzept, das nicht auf ein schnelles Entwöhnen und endgültiges Aufhören, sondern auf eine vorübergehende Abstinenz setzt. Der Raucher soll sich im Idealfall quasi selbst überlisten – mit Hilfe von Gleichgesinnten, in der Gruppe.

Auf die sanfte Tour

"Wir haben niemanden dazu überredet, nicht mehr zu rauchen, und jedem stand es frei nach 40 Tagen wieder damit zu beginnen" erklärt Puelacher seinen Ansatz. Der Hintergedanke der sanften Entwöhnung: Wer es mehre Wochen ohne Zigarette geschafft hat, weiß um die Vorteile des Nichtrauchens und bekommt seine Sucht unter Kontrolle.

Das heißt, entweder "clean" werden oder den Zigarettenkonsum deutlich einschränken. "Selbst die deutliche Reduktion der täglich gerauchten Zigaretten gilt als wichtiger Schritt in Richtung einer guten Lungengesundheit", so der Mediziner.

Puelacher zufolge hat sich das kostenlose Programm bislang für mehr als zwanzig Fastenwillige ausgezahlt. Sie haben zumindest kurzfristig ihre Lunge geschont. (red, 14.7.2016)