Mirsad O. ist in Graz wegen islamistischer Hasspredigten und dem Aufruf, in den Jihad zu ziehen, zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das findet Beachtung auch in der deutschen Qualitätspresse, weil in Deutschland die Strafen für solche Delikte viel geringer ausfallen.

Was an dem Prozess aber noch beachtenswert ist: Der gebürtige Bosnier, dem ein großer Einfluss auf junge Leute muslimischer Herkunft attestiert wird, wandte sich in seinem Schlusswort an die Geschworenen und lobte die Toleranz der offiziellen österreichischen Stellen: Er habe in Saudi-Arabien den Koran studiert, was er bei der Rückkehr auch dem Wiener Stadtschulrat ausdrücklich gemeldet habe. "Sie haben mich sofort akzeptiert", sagte er. Er sei umgehend als Volksschullehrer, später auch als Hauptschullehrer angestellt worden. In Österreich seien auch die strengsten Varianten des Islam erlaubt, und man dürfe "alles sagen".

Das darf nicht ohne Folgen bleiben. Die Schulbehörden, ganz besonders aber auch die Islamische Glaubensgemeinschaft, die ja einen gewissen Einfluss auf die Religionslehren hat, müssen aus ihrem Zustand der Verdrängung und Verharmlosung erwachen. Was gewisse Lehren in den Hirnen junger Männer aus einer unaufgeklärten Kultur anrichten können, wird uns nun in immer kürzeren Abständen bewiesen. Unsere Institutionen können damit immer noch nicht umgehen. (Hans Rauscher, 15.7.2016)