Statt Asphalt soll es hier Bäume, Sitz- und Spielmöglichkeiten geben. Der Verein "Frisch" wünscht sich eine einladende "offene Piazza".

Foto: Regine Hendrich

Wien – Seit drei Jahren setzt sich die Bürgerinitiative "Frisch" dafür ein, dass die Aufenthaltsqualität auf der Schmelz in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus verbessert wird. Ungenutzte Flächen auf dem 30 Hektar großen, als Erholungsgebiet gewidmeten, Areal sollen öffentlich zugänglich gemacht und einladend gestaltet werden.

Der Bezirk unterstützt das Anliegen. Für die Umgestaltung der Schmelz könnten bis zu 250.000 Euro aus dem Bezirksbudget bereitgestellt werden, sagte nun Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) zum STANDARD – nach Prüfung, ob die Ideen der Bürgerinitiative umsetzbar seien.

USI-Vorgärten öffnen

"Frisch" fordert etwa, dass dort, wo sich der kleine Spielplatz sowie die Rollsportanlage des Sportdachverbands Askö befinden, ein offener Freiraum mit Bäumen, Sitz- und Spielmöglichkeiten entsteht. Auch die Vorgärten des Zentrums des Universitätssportinstituts (USI) sollen, geht es nach der Initiative, geöffnet werden.

Um diese Konzepte umzusetzen, bräuchte es das Einverständnis der Beteiligten: Die Flächen befinden sich – bis auf eine, die der Stadt gehört – im Eigentum der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). Diese vermietet unbefristet an den Askö, das USI und den Kleingartenverein. Auch ein Gymnasium sowie ein Studierendenwohnheim befinden sich auf der Schmelz. Die Asphaltwege sind, neben dem Kinderspielplatz, die derzeit einzigen öffentlich zugänglichen Flächen.

"Aufgrund der vertraglichen Bindung haben wir rechtlich keine Möglichkeit, einzugreifen", sagte ein Sprecher der BIG.

Auf Flächen verzichten

Die Ideen der Bürgerinitiative wären also nur umsetzbar, wenn einer der Mieter auf die entsprechende Fläche verzichten würde. Eine solche Zusage wollte, trotz Wohlwollens von politischer Seite, vieler Gespräche und eines runden Tischs mit den beteiligten Akteuren, bisher niemand geben.

Sollten Flächen geöffnet werden, werde er jedenfalls darauf drängen, dass rasch Regelungen gefunden werden, die dem Bezirk erlauben, darüber zu verfügen, sagte Bezirksvorsteher Zatlokal.

"Schmelzgarten" ab Ende Juli

Aus dem Büro von Sportstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) heißt es, man werde sich bemühen, den Askö zu weiteren Gesprächen zu bewegen. Entscheidungen treffen könne man aber, da die Flächen der BIG gehören, nicht. Beim USI und dem Askö war am Freitag niemand für den STANDARD zu erreichen.

Der Verein "Frisch" konnte bisher nur einen kleinen Erfolg verzeichnen: Noch im Juli soll das Gemeinschaftsgartenprojekt "Schmelzgarten" starten. Die Hochbeete werden auf der Fläche der Stadt, in der Verlängerung der Johnstraße, aufgestellt. (Christa Minkin, 17.7.2016)