Stofftiere sollen an die Kinder erinnern, die Opfer des Abschusses der Maschine wurden.

Foto: AFP / Aleksey Filippov

Kiew – Zwei Jahre nach dem Abschuss eines Malaysia-Airlines-Flugzeugs über dem umkämpften Osten der Ukraine haben am Sonntag dutzende Dorfbewohner im Absturzgebiet der 298 Todesopfer an Bord gedacht. Auf dem kleinen Platz im Dorf Petropawliwka versammelten sich etwa 60 Menschen mit Blumen und Kerzen. Einige Jugendliche hatten Papierflugzeuge mit – zur Erinnerung an die getöteten Kinder.

Die Bürgermeisterin Natalia Woloschina, deren Dorf im Gebiet der gegen Kiew kämpfenden Rebellen liegt, sagte, sie habe mit der Teilnahme von Angehörigen der Opfer an der Zeremonie gerechnet. Aber offenbar hätten die ukrainischen Behörden den Verwandten "Angst gemacht, indem sie erzählten, hier sei es gefährlich". In den Niederlanden, woher die meisten Toten stammten, sollte es am Sonntag ebenfalls eine Gedenkfeier für die Toten vom 17. Juli 2014 geben.

Explosion als Absturzursache

Im vergangenen Oktober hatten niederländische Ermittler sich darauf festgelegt, dass der Absturz der Maschine durch die Explosion des Sprengkopfs einer BUK-Rakete direkt neben dem Flugzeug verursacht worden sei. In dem von der Niederländischen Flugsicherheitsbehörde (OVV) vorgelegten Untersuchungsbericht gab es keine Aussagen dazu, wer die Boden-Luft-Rakete abgefeuert hatte.

Der neben der Maschine explodierte Sprengkopf gehört gewöhnlich zu BUK-Raketen russischer Bauart. Diese sind sowohl in der ukrainischen als auch der russischen Armee im Einsatz. Die OVV-Ermittler konnten nach eigenen Angaben nicht den exakten Abschussort der Rakete lokalisieren. Sie identifizierten aber ein insgesamt 320 Quadratkilometer großes mögliches Abschussgebiet.

Die Wrackteile wurden rund um die Dörfer Grabowe, Rossypne und Petropawliwka gefunden, die damals überwiegend in den Händen der pro-russischen Separatisten waren. Rebellen und Regierungseinheiten beschuldigen sich gegenseitig, das Flugzeug abgeschossen zu haben. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko versicherte am Sonntag, dass die "Verantwortlichen der Tragödie bestraft" würden. (APA, 17.7.2016)