Bild nicht mehr verfügbar.

"Einen nackten Körper in der Öffentlichkeit zu zeigen, ist illegal, aber Sie können dagegen unbesorgt mit einer Waffe herumlaufen", sagt Fotograf Spencer Tunick.

Foto: REUTERS/LUCAS JACKSON

Washington/Cleveland (Ohio) – Mit einem Foto von hundert nackten Frauen hat der US-Fotograf Spencer Tunick seinen Protest gegen die geplante Nominierung des Immobilienmilliardärs Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zum Ausdruck gebracht.

Einen Tag vor dem Beginn des Nominierungsparteitags lichtete Tunick die Frauen unterschiedlicher Hautfarben in Sichtweite der Halle in Cleveland ab, in der am Montagabend (MESZ) der Nominierungsparteitag beginnen sollte.

Die Frauen hielten große runde Spiegel in Richtung der Veranstaltungshalle hoch. Die Spiegel sollten laut der Website des Künstlers "das Wissen und die Weisheit fortschrittlicher Frauen und das Konzept von 'Mutter Natur' auf die Halle, das Stadtbild und den Horizont von Cleveland reflektieren".

Zeichen gegen Trumps Frauenbild

Tunick wollte mit der Aktion nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen gegen das von Trump und manchen Republikanern propagierte Frauenbild. "Ich habe zwei Töchter und eine Frau (...) und ich bin entsetzt von der hasserfüllten Rhetorik gegen Frauen und Minderheiten in der Republikanischen Partei", sagte der 49-Jährige der Nachrichtenagentur AFP. "Ich kann nicht einfach nur wählen gehen. Ich muss etwas tun."

Tunick machte seine Aufnahmen im Morgengrauen auf einem Privatgelände. "Einen nackten Körper in der Öffentlichkeit zu zeigen, ist illegal, aber Sie können dagegen unbesorgt mit einer Waffe herumlaufen", sagte er. "Ich finde das ziemlich merkwürdig." Tunick ist bekannt für seine Fotografien von Ansammlungen nackter Menschen.

Erst im Juni ließ er 6.000 nackte Menschen sich vor das Parlament in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá legen, um im Konflikt zwischen der Regierung und der Guerillagruppe Farc eine Botschaft des Friedens auszusenden. (APA/AFP, 18.7.2016)