Touristen in den türkischen Badeorten haben oft erst spät vom Putschversuch erfahren. Hier eine Aufnahme aus Antalya vom Sonntag, den 17. Juli.

Foto: Reuteres / KENAN GURBUZ

Nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei ist die Lage für die Touristen in den Urlaubsgebieten des Landes nach Darstellung von Reiseveranstaltern ruhig geblieben. Das berichteten Sprecher von Tui und Thomas Cook am Sonntag. Ein Sprecher von Thomas Cook sprach von "Normalität" in den Badeorten, die zum Teil weit entfernt sind von Istanbul und Ankara.

Normaler Flugbetrieb bei der Aua

Die Aua ist wieder zu einem normalen Flugbetrieb mit der Türkei zurückgekehrt. Der Flugplan wird nach dem gescheiterten Putschversuch wieder eingehalten. In der Sonntags-Frühmaschine nach Antalya, die pünktlich abhob, waren aber weniger Passagiere an Bord – von 168 Buchungen flogen tatsächlich nur 126 Passagiere ab. Die Maschine befand sich schon wieder mit Urlaubsrückkehrern auf dem Weg zurück von Antalya nach Wien.

Kostenloses Storno noch möglich

Bis zum 24. Juli können Türkei-Flüge auch kostenlos storniert werden. Bevorstehende Türkei-Flüge können von den Aua-Kunden bis zum 31. Juli auch kostenfrei umgebucht werden, so die Tickets vor dem 15. Juli ausgestellt wurden. Die neue Reise kann man bis zum 31. Oktober antreten. Für teurere Flüge zahlt man den entsprechenden Aufpreis. Umbuchungen sollen dort getätigt werden, wo das Ticket gekauft wurde, also etwa im Reisebüro.

Auch die Aua-Mutter Lufthansa seit Sonntag wieder nach Plan die Türkei an. "Wir kehren weitgehend zum normalen Flugbetrieb zurück", sagte ein Sprecher. Nur jeweils ein Hin- und ein Rückflug zwischen Ankara und München sowie eine Verbindung Istanbul-Frankfurt seien am Sonntag gestrichen worden.

Reiseveranstalter beenden kostenloses Storno

Die allermeisten Reiseveranstalter haben Türkeireisen, die am Wochenende starteten, kostenfrei umgebucht oder storniert. Wie es ab jetzt mit kostenfreien Umbuchungs- oder Stornomöglichkeiten aussieht, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Der Putschversuch habe österreichische Türkei-Urlauber jedenfalls nur selten dazu veranlasst, ihre Pläne zu ändern. Mehrere große Reiseveranstalter sagten dies am Montag.

Von 18.000 Tui-Gästen in der Türkei haben nur 30 ihren Urlaub vorzeitig unterbrochen, gibt Tui-Austria Pressesprecherin Katrin Limpl an. Am Samstag seien trotz der Unruhen zwei Drittel der Urlauber geflogen. Kostenlose Stornierung oder Umbuchung seien bei Tui aber bis einschließlich heute, Montag, möglich.

Wenig Nachfrage nach Storno

"Die Stornierungen und Umbuchungen sind nur im zweistelligem Personenbereich", sagte der Geschäftsführer von Rewe-Reisen, Martin Fast. Stornierungen waren bei Rewe-Reisen Samstag und Sonntag kostenlos, ab heute gelten wieder die normalen Tarife.

Ebenfalls wenig Stornierungen hat es laut der Sprecherin der Verkehrsbüro Group, Birgit Reitbauer, aus den Ruefa-Reisebüros gegeben. Sie betonte aber, dass der Türkei-Tourismus im Vergleich zum Sommer 2015 um 50 Prozent eingebrochen ist. Für Stornierungen gelten dort ab heute wieder die normalen Tarife, in Einzelfällen werden aber Ausnahmen gemacht.

Keine offizielle Reisewarnung

Eine offizielle Reisewarnung des Außenministeriums gibt es für die Türkei nicht. Von dort heißt es nur: Nach den Entwicklungen vom 15. Juli hat sich die Lage in allen betroffenen Gebieten wieder beruhigt. Es ist jedoch nach wie vor mit Verzögerungen im Flugverkehr zu rechnen. Derzeit wird bei allen Reisen nach und innerhalb der Türkei erhöhte Vorsicht empfohlen.

Unter den beliebtesten Flugreiseländer der Österreicher ist die Türkei im Vergleich zum Sommer 2015 auf den dritten Rang hinter Griechenland und Spanien zurückgefallen. (red, 18.7.2016)