Bamako – Nach dem tödlichen Angriff auf eine Kaserne in Mali hat die Regierung den Ausnahmezustand auf 10 Tage erneuert. Die Maßnahme solle helfen, "das Vorgehen gegen den Terrorismus, die organisierte Kriminalität und alle Formen der Bedrohung für die Sicherheit fortzusetzen und zu verstärken", hieß es am Mittwochabend (Ortszeit) in einer Erklärung der Regierung.

Am Vortag hatten Bewaffnete eine malische Kaserne gestürmt und 17 Soldaten getötet. Nach Einschätzung der Regierung handelte es sich dabei um einen "koordinierten terroristischen Angriff". Zu dem Anschlag bekannte sich die radikalislamische Miliz Ansar Dine.

"Bedrohung besteht fort"

Erst in der vergangenen Woche war in Mali ein dreimonatiger Ausnahmezustand ausgelaufen, ohne verlängert worden zu sein. Der Überfall auf die Kaserne habe nun aber gezeigt, "dass die terroristische Bedrohung fortbesteht", begründete die Regierung die neuerliche Verhängung.

Malis Präsident Ibrahim Boubacar Keïta erklärte am Mittwoch wegen des Überfalls auf die Kaserne eine dreitägige Staatstrauer. Im malischen Fernsehen kündigte Keïta für Donnerstag eine Reise in die Stadt Ségou an, wo er an einer Zeremonie zu Ehren der Getöteten teilnehmen wolle.

Der Norden Malis war im Frühjahr 2012 in die Hände von Jihadistengruppen und mit ihnen verbündeten Tuareg-Rebellen gefallen. Französische Streitkräfte starteten Anfang 2013 gegen sie eine Offensive und drängten die Islamisten zurück. Die Sicherheitslage bleibt aber angespannt. (APA, Reuters, 21.7.2016)