Los Angeles – Der US-Kolumnist Milo Yiannopoulos ist von Twitter ausgeschlossen worden, weil er einen beleidigenden und rassistischen Shitstorm gegen die schwarze Schauspielerin Leslie Jones ausgelöst haben soll. Yiannopoulos kritisierte die Entscheidung am Dienstag als feige.

Er warf Twitter vor, "muslimischen Terroristen und Extremisten von (der Bewegung) Black Lives Matter einen sicheren Raum" zu bieten, während Konservative wie er ausgeschlossen würden. Yiannopoulos, der auf Twitter 338.000 Follower hatte, schreibt für die konservative Website "Breitbart".

Regeln verletzt

Die Nachrichten, die Yiannopoulos über Jones abgesetzt hatte, waren am Mittwoch nicht zugänglich. Die 48-jährige Schauspielerin klagte über "teuflische" Beleidigungen, sie sei als hässlich verunglimpft und als Affe beschimpft worden. Als Reaktion darauf hatte Jones am Montag ihren Abschied von Twitter verkündet. Twitter teilte Yiannopoulos mit, sein Account sei dauerhaft gesperrt worden, weil er die Regeln wiederholt verletzt habe. Sie sähen insbesondere vor, einzelne Menschen nicht gezielt zu verfolgen.

Die Angriffe auf Jones hängen offenbar mit dem Kinostart des neuen "Ghostbusters"-Films zusammen (Österreich-Start: 5. August). In der Neuverfilmung der Fantasy-Komödie von 1984 sind die Geisterjäger alle weiblich, unter ihnen Leslie Jones. Bereits mit Bekanntgabe der Besetzung Anfang 2015 kam eine Welle der Frauenfeindlichkeit. "Das ist ein Nichtstarter für mich. Es ist 2016. Wenn Sie ein Problem mit Frauen in einem Film haben, dann stimmt etwas nicht mit Ihnen", sagte Regisseur Paul Feig im APA-Interview. (APA, 21.7.2016)