Allein die Sturm-Spieler hatten am Samstagabend in Graz etwas zu lachen.

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Graz – Red Bull Salzburg musste sich zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison am Samstagabend Sturm Graz auswärts 1:3 (0:3) geschlagen geben und kassierte die höchste Niederlage in der Trainer-Ära von Oscar Garcia. Die neue Grazer Mannschaft gab ein Versprechen für die Zukunft ab.

Sturm lag vor heimischer Kulisse nach nicht einmal 20 Minuten dank Toren von Uros Matic (6. Minute) und Marc Andre Schmerböck (18.) voran. Mit Deni Alar (39.) traf ein weiterer Neuzugang noch vor der Pause. Die "Bullen" wirkten müde, fast lethargisch und in der Defensive anfällig. Auch nach dem Seitenwechsel kontrollierten die frischeren Grazer das Spiel und hatten die besseren Möglichkeiten nach vorne. Salzburg gelang durch Fredrik Gulbrandsen (82.) noch der Ehrentreffer.

Unter Oscar hat Salzburg noch nie in dieser Höhe verloren. In den vergangenen 26 Ligaspielen hatte der Meister nie mehr als ein Gegentor erhalten. Sturm begann auf dem neuen Rasen in der Merkur Arena mit einer im Vergleich zur Vorsaison quasi neu zusammengestellten Mannschaft. In der Elf von Coach Franco Foda standen mit Fabian Koch, Alar, Philipp Huspek, Rückkehrer Schmerböck und Matic fünf Neuerwerbungen. Dazu kamen mit Christian Gratzei, Christian Schoissengeyr und James Jeggo drei Akteure, die zuletzt kaum gespielt hatten.

Bei Salzburg saßen Kapitän Jonatan Soriano, Bernardo und Rechtsverteidiger Christian Schwegler anfangs nur auf der Bank. Für den verletzten Paulo Miranda spielte Duje Caleta-Car in der Innenverteidigung, Dayot Upamecano kam zentral im Mittelfeld zum Einsatz. Rechts hinten bezog Stefan Lainer Position.

Schnelle Führung

Die Grazer erwischten vor 8.593 Zuschauern einen Start nach Maß. Nach Vorarbeit von Bright Edomwonyi, der eine flache Hereingabe von Huspek – gewollt oder ungewollt – weiterleitete, ließ Matic Konrad Laimer aussteigen und überwand Goalie Alexander Walke von außerhalb des Strafraums mit einem flachen Schuss ins rechte Eck. Das gab Auftrieb und Sicherheit im Spiel.

Als eines der Sturm-Saisonziele hatte Foda wiederholt eine verbesserte Effizienz vor dem gegnerischen Tor definiert. Das klappte schon sehr gut, da Schmerböck bereits die nächste Großchance nach Assist von Huspek und einem unglücklichen Abpraller von Upamecano aus kurzer Distanz zum 2:0 abschloss. Auch die dritte Gelegenheit resultierte in einem Tor: Der stark aufspielende Huspek rannte Andreas Ulmer auf und davon, sein Zuspiel in den Lauf von Alar verwertete dieser humorlos.

Auch Wechsel halfen nicht

Salzburg fand bis zum Pausenpfiff nicht statt. Der Meister präsentierte sich matt, blieb trotz leichten Vorteilen in puncto Ballbesitz ohne jede Torchance. Die Steirer ließen auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht locker. Huspek scheiterte in der 49. Minute per Kopf an Walke, Charalampos Lykogiannis (63.) traf mittels abgefälschtem Schuss die Latte. Auf der Gegenseite hämmerte Lainer (52.), der kurz danach verletzungsbedingt vom Platz musste, den Ball an die Querstange.

Die Salzburger fanden aber weiter keine Antwort. Mehr als der Ehrentreffer durch den in der 57. Minute eingewechselten Norweger Gulbrandsen aus spitzem Winkel schaute nicht mehr heraus. Valon Berisha zögerte in der 89. Minute mit dem Abschluss. (APA, red 23.7. 2016)

Bundesliga (1. Runde):
SK Sturm Graz – Red Bull Salzburg 3:1 (3:0). Graz, Merkur Arena, 8.593, SR Lechner.

Tore: 1:0 (6.) Matic, 2:0 (18.) Schmerböck, 3:0 (39.) Alar, 3:1 (82.) Gulbrandsen

Sturm: Gratzei – Koch, Schoissengeyr, Spendlhofer, Lykogiannis – Jeggo, Matic – Huspek, Alar (75. Horvath), Schmerböck (83. Hierländer) – Edomwonyi (79. Kienast)

Salzburg: Walke – Lainer (67. Schwegler), Caleta-Car, Hinteregger, Ulmer – Laimer, Upamecano, Berisha – Lazaro, Dabbur (57. Gulbrandsen), Reyna (46. Soriano)

Gelbe Karte: Upamecano