Man hört jetzt wieder sehr viel von Karl-Heinz Grasser. Nur so aus Interesse: Wovon lebt er eigentlich?

Soweit bekannt ist, übt er eigentlich seit Jahren nur den Beruf des Unschuldsvermuteten aus. Die PR-Firma Valora Solutions, die er nach seinem Ausscheiden als Finanzminister gemeinsam mit den Freunden Walter Meischberger und Peter Hochegger gründete, ist längst liquidiert (Grasser war vorher ausgeschieden). Da waren noch die sehr beachtlichen Honorare aus der Tätigkeit für den Meinl-Fonds zwischen 2007 und 2010, aber davon will ja die Finanz ziemlich viel. Und erst die immensen Anwaltskosten – schon bisher und besonders jetzt nach der Anklageerhebung.

Offenbar gibt es da Rücklagen und/oder andere Einkünfte, von denen die Öffentlichkeit nichts weiß.

Wie auch immer, jetzt wird es doch ernst und die Staatsanwaltschaft hat ein ziemlich dichtes indiziennetz gewoben. Grassers Anwalt wird allerdings Einspruch gegen die Anklage erheben, sie sei ohne Substanz. Aber wenn doch Substanz vorhanden sein sollte, so wird es möglicherweise auf eines ankommen: ob einer der 15 Mitangeklagten im Verlauf des Prozesses doch zu der Einsicht kommt, es sei besser für ihn und seine rechtliche Zukunft, bisher geheim gehaltenes Wissen preiszugeben.

So war es beim Prozess in Klagenfurt um die Gutachter-Millionen, die im Zuge der Hypo für ÖVP und FPÖ abgezweigt wurden. (Hans Rauscher, 28.7.2016)