Jungbunzlau – Es gibt nur einen Grund, warum kein Blitzlichtgewitter losbricht, als Skoda-Kommunikationschef Peik von Bestenbostel das Leintuch von einem der ersten Kodiaqs reißt. Man hat den wenigen Journalisten, die der Entkleidung beiwohnen dürfen, alles abgenommen, was Fotos machen kann: Kameras, Teleföner, Tablets und Laptops. Zudem musste jeder, der eingelassen werden wollte, mit seiner Unterschrift schwören, dass er kein Foto da drinnen macht. Es wäre also ungut aufgefallen, hätte man jetzt doch Foto-Schmuggelware aus der Hosentasche gezaubert und damit geblitzt.

Foto: Skoda

Schade eigentlich, dass es von dem Moment kein Foto geben wird. Weil der Kodiaq nämlich eine wirklich schöne und imposante Überraschung ist. Andererseits war es auch ganz gut, dass kein Okular und kein Objektiv die Emotionen aus den spannenden Sekunden filterten – dadurch waren alle gleich noch beeindruckter, schien es zumindest.

Der Erlkönig in freier Wildbahn.
Foto: Skoda

Es kursieren ein paar wenige Fotos von einem ziemlich abgepickten Kodiaq, und anhand deren konnte man schon erahnen, dass der Wagen optisch ganz nah an der erst unlängst in Genf gezeigten Studie, dem Vision S, ist. Und in der Tat, nur Details dort und da mussten für den ersten 7-Sitzer-SUV von Skoda geändert werden.

Superb auf Stelzen

Rund 4,70 Meter ist der Kodiaq lang. Und man ist bei seinem Anblick versucht, zu sagen: nur! Denn er sieht vor allem von der Seite größer aus. Von vorn wirkt er fast zierlich, weil er für seine Länge eher schmal gebaut ist. Umso faszinierender ist es dabei, wie viel Platz es, trotz der kompakten Außenmaße, in dem Wagen gibt. In der zweiten Reihe sitzt man fast wie in einem Superb, nur eben ein wenig höher.

Der Vision S.
Foto: Skoda

Mehr als 2000 Liter fasst der Kofferaum des Kodiaq, egal ob als 5- oder 7-Sitzer, obwohl er nur so lange wie der Octavia ist. Das Gestühl lässt sich ganz einfach umlegen, beim 5-Sitzer steckt übrigens auch noch ein vollständiges Reserverad unter dem variabel verstellbaren Ladeboden.

Motorisierungen

Zum Start im März nächsten Jahres bietet Skoda drei Benziner und zwei Diesel mit 125 bis 190 PS für den Kodiaq an. Ein kleinerer Diesel mit 116 PS wird dann aber bald folgen. Je nach Motorisierung hat man dann die Wahl zwischen 6-Gang-Schaltung oder einem Doppelkupplungsgetriebe mit sechs oder sieben Gängen und Front- oder Allradantrieb.

Standard-Art-Director und Griffelkünstler Armin Karner hat das Phantombil des Skoda Kodiaq angefertigt, weil die Skizzen, die vor Ort entstanden sind, schlicht unbrauchbar waren.
Grafik: Armin Karner

Ein Geländewagen will er aber eh nicht sein, der Kodiaq, obwohl, vor einer ausgewaschenen Schotterstraße fürchtet er sich nicht. Trotzdem spielt er lieber mit der Konnektivität als mit Steinen und Wurzeln. Aber das sieht man ihm eh von Weitem an. Ach ja, das können Sie ja nicht sehen, weil Skoda keine Fotos von dem Vor-Serien-Fahrzeug herausgeben will und uns die Kameras abgenommen hat. Aber Moment, ein Notizbuch haben Sie uns hergelegt. Und was zum Schreiben. Oder vielleicht doch zum Malen? (Guido Gluschitsch, 3.8.2016)