Johannesburg – Forscher haben in einem rund 1,7 Millionen Jahre alten Fußknochen eines Urmenschen einen bösartigen Tumor nachgewiesen. Es sei die bei weitem älteste belegte Krebserkrankung bei einem Vorfahren unserer Spezies, teilte die Witwatersrand-Universität in Johannesburg mit. Bisher reichte der älteste Nachweis einer menschlichen Tumorerkrankung rund 120.000 Jahre zurück und stammte von einem Neandertaler.

"Die moderne Medizin neigt dazu, Krebs und Tumore bei Menschen für Krankheiten zu halten, die von den modernen Lebensweisen und der Umwelt verursacht werden", sagte Edward Odes, leitender Autor, der im "South African Journal of Science" veröffentlichten Studie.

Eine zweite Studie, ebenfalls in diesem Magazin veröffentlicht, dokumentiert einen gutartigen Tumor in einem Rückenwirbel eines jugendlichen Australopithecus sediba, der vor rund zwei Millionen gelebt haben soll. "Die Geschichte dieser Arten von Tumoren und Krebserkrankungen ist eindeutig komplexer als zuvor angenommen", sagte Lee Berger, der an beiden Studien beteiligt war. Beide Forschergruppen verwendeten modernste Computer-Tomographie-Technologien, um die Erkrankung zu rekonstruieren. (APA, red, 30. 7. 2016)