Vor 25 Jahren, am 8. August 1991, rollten Panzer in die Moskauer Innenstadt, und der damalige Chef der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, wurde in seinem Urlaubsort festgesetzt.

Damit begann das Ende der Sowjetunion, denn der Putsch von reaktionären Militärs, Geheimdienstlern und inferioren kommunistischen Politikern brach bald zusammen. Das Volk leistete Widerstand, und den Putschisten fehlte es an Brutalität.

Gorbatschow hatte keine Macht mehr, und Boris Jelzin, damals Präsident der russischen Teilrepublik, erklärte die Sowjetunion ganz einfach für aufgelöst. Die allermeisten Teilrepubliken, von der Ukraine über die baltischen Staaten bis zum Kaukasus und nach Zentralasien, erklärten nacheinander ihre Unabhängigkeit. Das Riesenreich fiel nahezu lautlos auseinander (nachdem schon vorher die osteuropäischen Vasallenstaaten die Ketten abgeschüttelt hatten).

Das, sagte der heutige russische Präsident und Autokrat Wladimir Putin vor einigen Jahren, war "die größte geopolitische Katastrophe des 20. Jahrhunderts".

Aus diesem Gedanken oder vielleicht eher Ressentiment leitet sich die Politik Putins her: Die alte Größe muss – gegen den Westen – irgendwie wiederhergestellt werden, teilweise auch territorial (Krim, Ostukraine, vielleicht Baltikum). Und deswegen will er auch, dass Donald Trump US-Präsident wird, denn der würde den Westen zerstören. (Hans Rauscher, 4.8.2016)