Rio de Janeiro – Die Hoffnungen auf einen Impfstoff gegen das Zika-Virus haben durch erfolgreiche Affenexperimente Auftrieb bekommen. Wie das US-Wissenschaftsmagazin "Science" in seiner neuen Ausgabe berichtet, wurden drei verschiedene Seren erfolgreich an Rhesusaffen erprobt.

Die Rhesusaffen seien nach den Impfungen komplett gegen das Virus geschützt gewesen, sagte der Studienleiter Dan Barouch von der Medizinischen Fakultät der Harvard-Universität. Die Experimente beförderten "unseren Optimismus, einen sicheren und effektiven Impfschutz für Menschen entwickeln zu können".

Das Zika-Virus ist derzeit vor allem in Lateinamerika, der Karibik und dem US-Bundesstaat Florida verbreitet. Es wird von Mücken und in seltenen Fällen auch durch Geschlechtsverkehr übertragen.

In der Regel ist die Krankheit zwar ungefährlich. Bei Schwangeren kann sie jedoch dazu führen, dass ihre Babys mit Mikrozephalie geboren werden. In diesem Fall haben die Kinder einen ungewöhnlich kleinen Kopf, was zu schweren Entwicklungsproblemen führen kann.

Einer der jetzt getesteten Impfstoffe wurde dem Bericht zufolge am Walter-Reed-Institut der US-Armee entwickelt, die beiden anderen an der Harvard-Universität. Bei den Affen seien keine Nebenwirkungen beobachtet worden.

Auch Sarah Gilbert, Impfforscherin an der britischen Oxford-Universität, bewertete die Affenexperimente als "wichtigen Schritt in der Entwicklung einer Zika-Impfung". Gilbert, die selber nicht an der Entwicklung dieser drei Seren beteiligt war, riet jedoch zu Vorsicht bei der Anwendung bei Menschen.

Es sei bekannt, dass beim mit Zika eng verwandten Dengue-Fieber die Immunisierung gegen eine Variante des Virus dazu führen könne, dass die Infektion mit einer anderen Variante weitaus gravierendere Folgen als gewöhnlich habe. Insofern müsse darauf geachtet werden, dass eine Zika-Impfung nicht dazu führe, dass die Menschen anfälliger für schwere Dengue-Infektionen würden, die tödlich enden könnten, warnte Gilbert. (APA, 4.8.2016)