
Thomas Schrammel und Arnor Traustason jubeln Richtung Aufstieg.
Wien – Rapids Kapitän Stefan Schwab hatte "Lösungen" versprochen. Und Trainer Mike Büskens hatte ganz konkrete Vorstellungen, wie man Torpedo Schodsina, einen in Weißrussland relativ bekannten Fußballverein, knacken kann. "Gute Organisation, Balance, Aggressivität, Überzeugung, Gier."
18.600 Zuschauer sind am Donnerstagabend zum Drittrundenrückspiel der Qualifikation zur Europa League ins Allianz Stadion gekommen, die neue Hütte ist quasi ein Magnet. Büskens hatte im Vergleich zum armseligen 0:1 gegen Altach drei Veränderungen vorgenommen, der rund drei Millionen Euro teure Kroate Ivan Mocinic feierte im defensiven Mittelfeld sein Startelfdebüt, Thomas Murg und Christopher Dibon waren die beiden anderen Neuen. Vor einer Woche in Weißrussland gab es ein langweiliges 0:0.
Rapid begann auch in Wien äußerst mäßig, Fehlpässe bieten sich niemals als Lösung an, in den ersten 25 Minuten wurden genau null Chancen kreiert. Torpedo ist derzeit in der Liga Neunter, nach Europa ist es nur aufgrund des überraschenden Cupsieges gekommen. 26. Minute: Der Isländer Arnor Traustason gewinnt einen Zweikampf, der Brasilianer Joelinton will eigentlich zum Rechtsverteidiger Mario Pavelic passen, das erledigt Torpedos Klopotski für ihn, Pavelic trifft aus rund zwölf Metern sehr satt zum 1:0. Womit die Sache erledigt war.
36. Minute: Linksverteidiger Thomas Schrammel stellt im zweiten Versuch auf 2:0.Der Widerstand der Weißrussen hatte die Konsistenz von Zuckerwatte, die Biederkeit der Gäste war phasenweise fast schon wieder herzig, brav gekämpft haben sie aber. Rapid vergab nach der Pause einige Hochkaräter, das grenzte an Fahrlässigkeit, war aber im konkreten Fall ziemlich wurscht.
Louis Schaub erhöhte spät auf 3:0 (92.). Die wahre Leistungsstärke konnte nicht wirklich beurteilt werden. Das wird dann am Sonntag die Austria im Derby im Happel-Stadion klären. Der 23-jährige Mocinic hatte jedenfalls sehr viele Ballkontakte. Und der georgische Mittelstürmer Giorgi Kvilitaia hat einen Vierjahresvertrag unterschrieben, er kommt von Dinamo Tiflis und soll laut Sportdirektor Andreas Müller "echte Goalgetter-Qualitäten" besitzen. Das Playoff der Europa League wird am Freitag gelost. (hac, 4.8.2016)
Fußball-Europa-League-Qualifikation, 3. Runde, Rückspiel:
SK Rapid Wien – Torpedo Schodsina 3:0 (2:0)
Wien, Allianz Stadion, 18.600, SR Roi Reinshreiber/ISR. Hinspiel: 0:0 – Rapid mit dem Gesamtscore von 3:0 im Play-off (Auslosung Freitag, 13.00 Uhr, in Nyon; Spieltermine 18. und 25. August).
Tore:
1:0 (26.) Pavelic
2:0 (36.) Schrammel
3:0 (92.) Schaub
Rapid: Novota – Pavelic, Schößwendter, Dibon, Schrammel – Mocinic (80. Szanto), Schwab – Schaub, Murg, Traustason (68. Grahovac) – Joelinton (71. Schobesberger)
Schodsina: Fomitschew – Imerekow, Klopotski, Lutsewitsch, Tschelijadinski, Pankowets (46. Scherbo) – Afanasiew (66. Tschelijadko), Schapowal, Chachaturijan, Demidowitsch – Sagnijailow (57. Trapaschko)
Gelb: Mocinic bzw. Demidowitsch