Facebook will Nutzern Clickbait ersparen

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Facebook hat erneut bekräftigt, sich gegen sogenannten Clickbait zu engagieren. Damit werden Artikel bezeichnet, deren Überschrift mit plumpen Mitteln das Interesse der potentiellen Leserschaft wecken soll. Das funktioniert beispielsweise, indem Informationen zurückgehalten oder die Grundaussage des Artikels verzerrt wird. Im deutschsprachigen Raum war dafür vor allem die Webseite "Heftig" bekannt; in den USA bedienten sich Buzzfeed und die Huffington Post dieses Mittels – alle drei Seiten sind mittlerweile gemäßigt.

Automatisierte Erkennung

Statistiken zeigen, dass Leser Clickbait nicht besonders mögen. Zwar erreichten die Webseiten damit eine große Leserschaft, diese hielt sich jedoch nur sehr kurz auf der Zieladresse auf und nahm oftmals sogar ihr "Like" für die Geschichte auf Facebook zurück. Deswegen kündigte die Plattform schon 2014 an, Clickbait seltener im Newsfeed der Nutzer auftauchen zu lassen.

Jetzt hat Facebook einen Algorithmus entwickelt, der Clickbait automatisch erkennt. Das funktioniert deshalb, weil sich die Überschriften fast immer desselben Musters bedienen. Facebook-Manager Adam Mosseri erklärte gegenüber der New York Times etwa, dass Satzfragmente wie "und seine Reaktion war unglaublich" oder "Ich war schockiert" ein starkes Indiz für Clickbaiting sind.

Abhängigkeit

Medienunternehmer sind mittlerweile stark von Facebook abhängig. Der IT-Konzern hat daher eine große Macht darüber, welche Artikel gelesen werden – und in weiterer Folge, wecleh Werbeeinahmen diese Seiten generieren. Portale wie Business Insider, das durchaus reißerische Titel verwendet, setzen daher auf die "Führung" von Facebook, was das Ranking im Newsfeed betrifft. (red, 5.8.2016)