Singapur/Jakarta – Die Regierung von Singapur hat am Freitag die Terrorwarnung für den südasiatsichen Stadtstaat erhöht. Vorangegangen war der Maßnahme die Verhaftung von sechs Terrorverdächtigen, auf der Singapur vorgelagerten indonesischen Insel Batam. Die Männer werden verdächtigt, einen Raketenangriff auf Singapurs Marina Bay geplant zu haben. Das bestätigte Singapurs Innenministerium am Freitagabend (Ortszeit).

Schon zuvor teilte das Ministerium mit, man sei über den Plan informiert worden, und arbeite eng mit Indonesien zusammen, um die Gefahr zu bannen. Die Polizei und andere Sicherheitsdienste hätten sichtbare und unsichtbare Maßnahmen zur Terrorabwehr hochgefahren.

Wie weit die Anschlagspläne schon fortgeschritten waren, war nicht unmittelbar zu erfahren. Bei den Verhafteten seien mehrer "Gegenstände" gefunden worden, berichtet die Straits Times aus Singapur. Dabei soll nach Angaben eines Nachbarn auch eine Bombe gewesen sein. Die Verdächtigen sollen aus dem Umfeld der Terrormiliz "Islamischer Staat" kommen, und für die Gruppe auch in Syrien gekämpft haben. Sie kommen möglicherweise aus jener Gruppe, die im Frühjahr einen Anschlag in Indonesiens Hauptstadt Jakarta verübt hatte. Damals waren vier Personen getötet worden, auch vier Angreifer kamen ums Leben.

Singapur gilt als eines der sichersten Länder der Welt. Trotz seiner multiethnischen Bevölkerung und seiner Lage in einer unruhigen Region hatte es bisher nicht als besonders terrorgefährdet gegolten. Allerdings hatte es in den vergangenen Wochen Meldungen gegeben, wonach Mitglieder von Verbündeten der Terrorgruppe IS in Bangladesch Geld in Singapur gelagert hätten. Daraufhin fror Singapur mehrere Konten ein. (red, Reuters, 5.8.2016)