Foto: Guido Gluschitsch
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Wien/Teesdorf – Was sich anhört als ob Sigi Bergmann eine Katze bei offener Terrassentür kommentiert, hat damit genau gar nichts zu tun. "Eine. Auße. Draußen bleiben. Warten. Jetzt eine. Auße."

Foto: Guido Gluschitsch

Rupert Schachinger, Rallye-, Drift- und Rundstreckenpilot und -instruktor sitzt am Beifahrersitz des Honda Civic Type R. Wir drehen ein paar Runden im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum in Teesdorf, und Rupi hilft bei der Linienwahl.

starker Frontantriebler

310 PS aus zwei Liter Hubraum arbeiten sich über die Differentialsperre zu den Vorderrädern. Die Pferde zerren an der Lenkung, klar, aber weit weniger als erwartet. Weiteres Manko dieses Antriebs: Der Type R schiebt, weil die Vorderräder so viel Leistung und die Kurvenbefehle einfach nicht gleichzeitig übertragen können.

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Aber wehe, die Kurve macht auf, dann drückt es einen in den Sitz, dass man glaubt, Flugzeugstart. In unter sechs Sekunden beschleunigt der Type R von 0 auf 100 km/h. Zumindest, wenn man die Gänge flott sortiert. Denn Honda setzt auf eine manuelle Sechs-Gang-Schaltung, was aber sehr gut zum Charakter des Autos passt.

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Das Fahrwerk ist hart wie wochenaltes Brot. Wer nicht aufpasst, verliert leicht einmal einen Zahn. Hier auf der engen Rundstrecke, die wir abgesteckt haben, hilft es aber immens, jede Bodenwelle, jedes Steinchen so genau zu spüren. Und es ist ein unglaublicher Spaß, den Wagen einmal jenseits der öffentlichen Straße artgerecht bewegen zu können.

Die Konkurrenz im Rückspiegel

Auf der Autobahn ist es nämlich schon ein bisserl zach mit dem Type R. Dauernd saugt sich ein Octavia RS, ein Golf GTI oder ein Audi an, der Fangerl spielen will. Was man sich sparen kann, weil dieser Civic mit solchen Kracherln kurzen Prozess machen würde. Aber der wilde Heckspoiler und die tiefe Schürzen ziehen halt eine bestimmte Klientel an.

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Auf der Rundstrecke ist das alles wurscht. Da geht es um die richtige Linie, den späten Bremspunkt, darum, den Fronttriebler gut zu dirigieren. Mit jeder Runde werden die Zeiten besser und bis zum Ende sind fast 20 Sekunden runter gegangen. Schachinger: "Gut, gut, schneller würde ich die Runde mit meinem 120d und dem Radl im Kofferraum auch nicht schaffen." Schaffte er dann aber doch. Gleich im ersten Törn. (Guido Gluschitsch, 10.8.2016)