Maputo – Eine neue Runde von Friedensgesprächen zwischen Regierung und Opposition in Mosambik soll ein Abgleiten des Landes in einen neuerlichen Bürgerkrieg abwenden. Die von internationalen Vermittlern begleitete Verhandlungsrunde in der Hauptstadt Maputo sei "sehr erfolgreich" verlaufen, sagte der Ko-Vorsitzende des Vermittlungsteams, Botsuanas früherer Präsident Quett Masire, am Montag (Ortszeit).

Beteiligt an den Gesprächen waren zudem die EU, die Katholische Kirche und Vertreter des Nachbarlands Südafrika.

Die Gespräche sollen den Weg ebnen für direkte Kontakte zwischen Präsident Filipe Nyusi von der seit mehr als 40 Jahren regierenden Frelimo-Partei und Oppositionsführer Afonso Dhlakama, dessen Renamo-Bewegung im vergangenen Jahr nach einer weiteren Wahlniederlage wieder zu den Waffen gegriffen hatte. Beide Seiten hatten 1992 einen 16 Jahre währenden Bürgerkrieg beendet.

Dhlakama zeigte sich inzwischen noch nicht bereit, die Waffen niederzulegen. "Wir haben keine Feuerpause, der militärische Konflikt geht weiter", sagte er in einem Interview, das am Montag in der Zeitung "O País" veröffentlicht wurde.

Kämpfer in Polizei integrieren

Zu den Verhandlungsthemen zählt die Forderung der Renamo, ihre früheren Kämpfer in die Reihen von Armee und Polizei zu integrieren. Die Renamo-Aktivisten fühlen sich seit dem Friedensschluss 1992 benachteiligt.

Die Gewalt in dem Land ging auch während der Verhandlungen weiter. Im Norden des Landes hätten Renamo-Kämpfer am Montag ein Dorf angegriffen und staatliche Gebäude niedergebrannt, berichtete der Sender Radio Moçambique.

Renamo-Chef Dhlakama war abgetaucht, nachdem er 2014 erneut die Präsidentschaftswahl verloren hatte. Ende 2015 erklärte er sich zum Machthaber in jenen sechs der elf mosambikanischen Provinzen, in denen er sich als Wahlsieger sieht. Sie liegen im Norden des Landes. (APA/AFP, 9.8.2016)