Buenos Aires / Washington – Die argentinische Regierung hat mehr als 1.000 US-Akten über die Lage der Menschenrechte während der letzten Militärdiktatur (1976–1983) veröffentlicht. Die Dokumente waren von der US-Regierung nach dem Besuch des US-Präsidenten Barack Obama in Buenos Aires im März freigegeben und der argentinischen Regierung übergeben worden.

Die 1.081 Akten wurden am Montag vom argentinischen Staatssekretär für Menschenrechte, Claudio Avruj, der Menschenrechtsorganisation Abuelas de Plaza de Mayo (Großmütter des Mai-Platzes) und der Presse übergeben.

Die Dokumentation wurde von verschiedenen US-Regierungsstellen zwischen 1977 und 1982 erstellt. Sie enthält zahlreiche Aussagen von Opfern der argentinischen Diktatur und Protokolle von Gesprächen von Diplomaten und Regierungsvertretern der USA mit der Militärjunta.

Verschleppungen und Ermordungen

Die Militärs haben nach Schätzung von Menschenrechtsorganisationen bis zu 30.000 Menschen in Argentinien verschleppt und ermordet. Die US-Regierung hatte während der Präsidentschaft Jimmy Carters (1977–1981) eine kritische Einstellung zu den Menschenrechtsverletzungen in Argentinien. Sein Nachfolger Ronald Reagan (1981–1989) betrachtete die argentinischen Militärs als enge Verbündete im Kampf gegen die Sandinisten in Nicaragua und die linken Guerilla-Bewegungen in Honduras, Guatemala und El Salvador. (APA, 9.8.2016)