Manchmal ist Dabeisein wirklich alles.

Foto: APA/Fohringer

Rio de Janeiro – Im Einer-Rudern hat sich eine weitere österreichische Olympia-Medaillenhoffnung nicht erfüllt. Europameisterin Magdalena Lobnig musste sich am Samstag im Finale mit dem sechsten und letzten Platz begnügen. Auf Bronze fehlten der Kärntnerin in Rio de Janeiro mehr als zehn Sekunden. Sie sorgte aber dennoch für das beste rot-weiß-rotes Ruderergebnis seit 1996.

Die 26-Jährige hatte sich nach starkem Semifinale aber Chancen auf Edelmetall ausgerechnet. Der Endlauf über 2.000 Meter in der Lagoa Rodrigo de Freitas verlief dann aber gar nicht nach Wunsch, sie sei mit den Windbedingungen einfach nicht zurechtgekommen. "Bis 1.000 war es ganz ok, da habe ich den Kontakt noch halten können, aber dann hat es mich in den Wellen so herumgeschmissen, ich hab' das Wasser nicht mehr so getroffen wie am Anfang. Ich habe dann abreißen lassen müssen, das kannst du dann nicht mehr gutmachen", bedauerte Lobnig.

Dass sie ausgerechnet im Finale vor den Augen ihrer Familie keine Topleistung gezeigt habe, sei sehr schade. "Man geht mit einer anderen Erwartung hinein, wenn man weiß, es ist drinnen. Und dann hat es leider nicht hingehauen, das ist extrem bitter." Der für ihre Außenbahn ungünstige Wind solle aber keine Ausrede sein, fügte Lobnig an. Schließlich habe sie auch das EM-Finale bei widrigsten Verhältnissen gewonnen.

Diesmal triumphierte Weltmeisterin Kimberley Brennan mit 1,38 Sekunden Vorsprung auf Genevra Stone (USA). Bronze ging an die Chinesin Duan Jingli, 2,59 Sekunden hinter der australischen Siegerin. Lobnig kam erst 13,32 Sekunden hinter Brennan ins Ziel.

Ziel trotzdem erreicht

Die WM-Vierte von 2013 gab an, dass sie nach dem souveränen Halbfinale (Lauf-Dritte mit kontrollierter Schlussphase) eigentlich völlig gelöst ins den Showdown gestartet sei. "Ich habe mich extrem gefreut, weil der ganze Druck und die Last abgefallen sind. Eigentlich habe ich es nur genießen wollen."

Ihr sei im Halbfinale der viel bessere Lauf gelungen. "Gestern ist das olympische Feuer in mir entfacht worden. Natürlich ist jetzt die Enttäuschung groß, aber in einer Stunde ist das weg und ich kann mich freuen über das, was ich erreicht habe. Das Ziel war das Finale. Ich glaube, ich kann stolz auf mich sein, bei der Konkurrenz ist das schon ok", so Lobnig. (APA, 13.8.2016)

Ergebnis, Rudern – Frauen, Einer:

1. Kimberley Brennan (AUS) 7:21,54 Min. – 2. Genevra Stone (USA) + 1,38 Sek. – 3. Duan Jingli (CHN) 2,59 – 4. Emma Twigg (NZL) 2,94 – 5. Jeannine Gmelin (SUI) 8,15 – 6. Magdalena Lobnig (AUT) 13,32