Sicherheitskontrollen in Jerusalem.

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Jerusalem – Tausende gläubiger Juden haben am Sonntag an der Klagemauer in Jerusalems Altstadt gebetet, um der Zerstörung jüdischer Tempel im Verlauf der Geschichte zu gedenken. Am Trauertag Tisha Be-Av fasten orthodoxe Juden, um an mehrere Schicksalsschläge des jüdischen Volkes zu erinnern. Hunderte israelischer Polizisten waren in der Altstadt im Einsatz, um Konfrontationen zu verhindern.

Die Zerstörung des ersten jüdischen Tempels durch die Babylonier im Jahre 586 vor Christus und des zweiten jüdischen Tempels im Jahre 70 durch die Römer steht im Zentrum des Gedenktags. Am Samstagabend wurden mit Beginn des Fastentags in Synagogen bei Kerzenlicht die Klagelieder Jeremias gelesen, während die Betenden zum Zeichen der Trauer auf dem Fußboden saßen.

Die Klagemauer liegt am Fuße des Tempelbergs. Auf dem Plateau befinden sich die Al-Aksa-Moschee und der Felsendom, die nach der Überlieferung auf den Überresten des jüdischen Tempels errichtet wurden. Auf dem Tempelberg, drittheiligste Stätte des Islams, dürfen heute nur Muslime beten. Um die Gebets- und Besuchsrechte auf dem Plateau kommt es zwischen Israel und den Palästinensern immer wieder zu Streit. (APA, 14.8.2016)