Srinagar – Bewaffnete Angreifer haben im indischen Teil Kaschmirs am Montag zehn Sicherheitskräfte angeschossen. Drei Polizisten der paramilitärischen Einheit CRPF seien bei zwei Angriffen am indischen Unabhängigkeitstag in der Stadt Srinagar schwer verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Die Sicherheitskräfte in Srinagar sind nach wochenlangen blutigen Unruhen in Kaschmir in höchster Alarmbereitschaft. In der Region wurde eine Ausgangssperre verhängt, nachdem Anfang Juli der beliebte junge Rebellenführer Burhan Wani bei einem Feuergefecht mit den indischen Sicherheitskräften erschossen worden war. Sein Tod führte zu heftigen Protesten, in deren Verlauf mehr als 50 Zivilisten getötet wurden. Es waren die schwersten Unruhen in Kaschmir seit 2010.

Die mehrheitlich von Muslimen bewohnte Bergregion ist seit einem Krieg 1947 zwischen Indien und Pakistan geteilt, wird aber weiter von beiden Staaten in Gänze beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss an Pakistan. Indiens Armee und Polizei, die in dem Hochgebirgstal mit hunderttausenden Männern präsent sind, gehen mit großer Härte gegen die Aufständischen vor, doch die Rebellion schwelt weiter. (APA, 15.8.2016)