Islamabad/Neu-Delhi – Nach Tagen gegenseitiger Anfeindungen hat die pakistanische Regierung Indien zu Gesprächen über die zwischen den beiden Ländern aufgeteilte Kaschmir-Region eingeladen.

Des Sprechers des pakistanischen Außenministeriums, Nafees Zakaria, sagte, der indische Botschafter in Islamabad habe am Montag einen Brief mit der Einladung erhalten. Er sei gebeten worden, ihn an den Außenminister weiterzuleiten.

Kaschmir ist ein Hauptstreitpunkt zwischen den beiden Nuklearmächten. Sie haben über die Region zwei Kriege miteinander ausgefochten.

Montag früh hatte der indische Ministerpräsident Narendra Modi in seiner Ansprache zum Unabhängigkeitstag das Nachbarland Pakistan ungewohnt scharf attackiert. Schon am Freitag hatte Modi Pakistan "Gräueltaten" gegen die Einwohner Kaschmirs vorgeworfen.

Am Sonntag hatte Pakistans Regierungschef Nawaz Sharif in seiner Ansprache zum pakistanischen Unabhängigkeitstag den Tag "der Freiheit Kaschmirs" gewidmet. Seit dem vergangenen Monat herrscht im indischen Kaschmir in vielen Städten Ausgangssperre; mehr als 50 Menschen kamen bei Unruhen ums Leben.

Am Montag wurden dort drei weitere Menschen getötet. Nach Angaben der Polizei starben ein Offizier der paramilitärischen Polizeieinheit CRPF und zwei Untergrundkämpfer bei Feuergefechten in Srinagar. Acht CRPF-Angehörige und ein Polizist wurden verletzt. (15.8.2016)