Juba – Das südsudanesische Militär hat nach Angaben von Menschenrechtsvertretern geplündert, vergewaltigt und getötet. Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) am Montag weiter mitteilte, zielten die Angriffe in der Hauptstadt Juba auf Mitglieder anderer Ethnien, etwa der Nuer.

Präsident Salva Kiir gehört zur Volksgruppe der Dinka, sein Widersacher Riek Machar und dessen Gefolgsleute sind Nuer. Die Gewalt war im Juli wieder aufgeflammt.

"Ein Jahr nach der Unterzeichnung eines Friedensvertrags sterben Zivilpersonen, Frauen werden vergewaltigt, und Millionen Menschen haben Angst, in ihre Heimat zurückzukehren", erklärte HRW-Afrika-Direktor Daniel Bekele. Die Vereinten Nationen müssten endlich mit einem strikten Waffenembargo und gezielten Sanktionen helfen, den Konflikt zu beenden, forderte er.

Dem Bericht zufolge wurden bei einem Angriff von Soldaten auf einen Wohnkomplex in Juba am 11. Juli auch mehrere Mitarbeiter internationaler Organisationen vergewaltigt, teils mehrfach. Soldaten der nahen UNO-Mission schritten den Angaben zufolge nicht ein.

Bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Anhängern Machars Anfang Juli wurden rund 300 Menschen getötet. Zehntausende flohen, um in UNO-Flüchtlingslagern oder den Nachbarstaaten Schutz zu suchen. (APA, 15.8.2016)