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Washington – Die USA haben für 15 Männer aus dem Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba eine neue Unterbringung gefunden. Die Vereinigten Arabischen Emirate hätten sich zur Aufnahme der Häftlinge bereiterklärt, teilte das Außenministerium in Washington am Montag (Ortszeit) mit. Damit sinkt die Zahl der in Guantánamo verbliebenen Häftlinge auf 61. Es handelt sich um die umfangreichste Freilassung seit Jahren.

"Humanitäre Geste"

Die US-Regierung dankte den Emiraten für die "humanitäre Geste" und für die "Bereitschaft, die Bemühungen der USA zur Schließung des Haftlagers zu unterstützen", wie es in einer Erklärung des Pentagon hieß.

US-Präsident Barack Obama hatte die Schließung von Guantánamo bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 versprochen. Rechtliche Probleme und heftiger Widerstand im Kongress und in der Öffentlichkeit verhinderten aber, dass er das Versprechen erfüllte. Das Parlament verweigerte die finanziellen Mittel für die Abwicklung des Lagers und blockierte die Verlegung von Guantánamo-Häftlingen in andere US-Gefängnisse. Vor allem die oppositionellen Republikaner stellten sich quer.

Schwierige Suche nach aufnahmebereiten Ländern

Viele der Häftlinge gelten inzwischen als ungefährlich. Die USA bemühen sich, Länder zu finden, die zu einer Aufnahme bereit sind. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 hatten die USA unter Präsident George W. Bush rund 780 Personen in das Lager gebracht. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass Insassen über Jahre ohne rechtsstaatliche Verfahren festgehalten wurden und werden und oft noch in Guantánamo blieben, nachdem sie als ungefährlich eingestuft wurden. Angeprangert wurden auch wiederholt Misshandlungen der Insassen und die Anwendung von Folter. (APA, 16.8.2016)