Die Schlacht gegen "lecker" und Konsorten haben wir längst verloren, dieses Thema ist erledigt, das lassen wir mal außen vor, jawoll, Kuah hin, Kaibl hin. Nachsicht, vielleicht sogar Leidensfähigkeit und Altersmilde – denn Junge regt der grassierende Werbe-Blödsprech ohnehin nicht auf – sind schöne Züge, auf die wir Schreibenden ja stets auch bei unseren p. t. Lesern und Leserinnen angewiesen sind.

Denn sie müssen uns wahrlich viel verzeihen. Dass die Olympiade irgendwann einmal der Abstand zwischen den Olympischen Spielen war und nicht die Spiele selbst, dass nur ein Ort, nicht aber Menschen evakuiert werden können, dass nicht der, der aufgibt, das Handtuch wirft: geschenkt. Aber nun scheint auch "die Spitze des Eisbergs" ins Rutschen zu kommen und wird manchmal als Bild für "besonders schwerwiegend, besonders groß, viel" eingesetzt, nicht für den sehr kleinen Teil im Gegensatz zu jenem, der unter Wasser ist.

Zur Beobachtung des subtileren sprachlichen Nonsens taugen die vielen kleinen Unfälle im öffentlichen Raum, die man vielleicht erst auf den zweiten Blick als solche erkennt.

Eine Supermarktkette: Diese Kassa ist leider nicht besetzt. Leider? Dann besetzt sie halt! Aber Sie werden gerne an der nächsten bedient. Woher wissen die, an welcher Kassa wir gerne bedient werden? ... Freunde, es ist schon klar, was ihr damit meint, aber sprachlich ist das danebengegangen. Leider. (Gudrun Harrer, 16.8.2016)