Brüssel – Im Zusammenhang mit den Anschlägen von Brüssel fahnden die belgischen Behörden fieberhaft nach einem Cousin der beiden Brüder, die sich damals in die Luft gesprengt hatten. Dem 32-jährigen Oussama Atar werde vorgeworfen, an den Anschlägen vom 22. März beteiligt gewesen zu sein, hieß es am Mittwoch in Ermittlerkreisen.

Atar sei derzeit einer der "am meisten gesuchten" Menschen in Belgien und Europa. Er war bereits 2005 im irakischen Ramadi festgenommen und wegen illegalen Grenzübertritts zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Unter anderem saß er in dem berüchtigten Gefängnis von Abu Ghraib. Nach seiner Freilassung ging er im September 2012 nach Belgien. Sein damaliger Anwalt Vincent Lurquin sagte AFP, er wisse nicht, was danach aus Atar geworden sei.

Der Verdächtige ist den Ermittlern zufolge ein Cousin der Brüder, die sich bei den Attentaten von Brüssel am 22. März mit insgesamt 32 Toten in die Luft gesprengt hatten. Atars Mutter, seine Schwester und ein Freund wurden Ermittlerkreisen zufolge vor einigen Tagen festgenommen, wenige Stunden später aber wieder freigelassen. Insgesamt drei Attentäter hatten sich damals in Brüssel am Flughafen Zaventem sowie in einer U-Bahnstation in die Luft gesprengt. Die Angriffe beanspruchte die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) für sich. (APA, 17.8.2016)