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Mikkel Hansen und das Ziel.

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Müssen aus dem Olymp weichen: Nikola Karabatic und die Franzosen.

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Welthandballer Mikkel Hansen schlug sich ungläubig die Hände vors Gesicht und fiel seinen Kollegen um den Hals, Trainer Gudmundur Gudmundsson rannte wie aufgedreht quer durch die Halle: Danish Dynamite hat Frankreichs Traum vom historischen Olympia-Hattrick zerstört und für die erste dänische Goldmedaille im Männerhandball gesorgt.

Und während sich der überragende Hansen eingehüllt in die dänische Fahne von den Fans feiern ließ, schlich Frankreichs Superstar Nikola Karabatic in die Kabine. Die Skandinavier hatten den Weltmeister im Finale von Rio mit 28:26 (16:14) besiegt und damit Karabatic und Co. aus dem Olymp vertrieben. Die Franzosen waren als Olympiasieger 2008 in Peking und 2012 in London nach Rio gekommen.

Stärkster Hansen

Entscheidender Spieler beim Überraschungs-Coup der Dänen war einmal mehr Welthandballer Hansen. Der 28-Jährige überzeugte mit genialer Spielübersicht und permanenter Torgefahr. Schon zur Halbzeit hatte Hansen sieben Mal getroffen, am Ende standen acht Tore in seiner Statistik.

Das französische Team von Trainer-Ikone Claude Onesta, das Dänemark in der Vorrunde noch bezwungen hatten, verpasste durch die Niederlage Historisches. Neben Karabatic hätten sich auch Daniel Narcisse, Thierry Omeyer, Luc Abalo und Michael Guigou mit dem dritten Olympiasieg hintereinander in die Geschichtsbücher eintragen können. Sie alle waren schon 2008 dabei gewesen.

Spät und zu spät

Hitzig, temporeich, hochklassig: Beide Teams lieferten sich von Beginn an einen Kampf mit offenem Visier, die Führung wechselte ständig. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde Frankreich fahrig, ein letztes Aufbäumen in der Schlussphase kam zu spät. Das kräftezehrende 29:28 im Halbfinal-Krimi gegen das deutsche Team machte sich in der zweiten Halbzeit deutlich bemerkbar.

Dänemark wirkte trotz der Verlängerung im Halbfinale gegen Polen (29:28) deutlich frischer und drückte in der zweiten Halbzeit weiter aufs Tempo. Hansen und Co. brauchten keine acht Minuten, um aus dem knappen Vorsprung (20:19 nach 40 Minuten) eine komfortable 25:20-Führung herauszuwerfen.

Doch das französische Handball-Imperium, das in den letzten sieben Jahren drei WM- und zwei EM-Titel gewonnen hat, bäumte sich noch einmal auf und kam fünf Minuten vor Schluss bis auf zwei Tore heran. Doch am Ende reichte es nicht gegen Danish Dynamite und Hansen. Im Spiel um Platz drei setzte sich Deutschland gegen Polen klar mit 31:25 durch.(sid/red, 21.8.2016)

Ergebnisse Handball der Männer

Finale: Dänemark – Frankreich 28:26 (16:14)

Um Platz 3: Deutschland – Polen 31:25 (17:13)