Mit 73 Metern Höhe entsteht im Amsterdamer Stadtteil Amstelkwartier das weltweit höchste Wohnhaus aus Holz. 55 Wohnungen sollen darin entstehen, Baustart ist im kommenden Jahr

Luxuriöse Materialien, in Handarbeit hergestellt, individuell maßgeschneidert – so definierten sich die Mode-Kreationen der Haut Couture. Ein Beispiel an diesen Kriterien haben sich die Entwickler eines Amsterdamer Gebäudes genommen. "HAUT" heißt deshalb auch ihr geplantes Wohnhaus aus Holz. Errichtet werden soll der 21-stöckige Bau am Ufer der Amstel, im Viertel Amstelkwartier.

Visualisierung: Team V Architecture

Für das Projekt hat die Stadt die Architekten von "Team V Architecture" ausgewählt, die den Wohnturm gemeinsam mit den Projektpartnern Lingotto, Nicole Maarsen, ARUP und NLE umsetzen sollen.

Das Gebäude soll innovativ, nachhaltig und umweltfreundlich werden, so das Vorhaben der Planer.

Visualisierung: Team V Architecture

Die Verwendung von Holz als Baustoff bei Hochhäusern wird weltweit viel und kritisch diskutiert, etwa aus Brandschutzgründen. Vieles spricht aber auch dafür: ein hoher Vorfertigungsgrad, rasche Bauweise, ökologisch einwandfreies Material.

Das im Amsterdamer Wohnturm verbaute, kreuzweise geschichtete Holz soll insgesamt 3.000 Tonnen CO2 speichern, heißt es von den Architekten.

Visualisierung: Team V Architecture

Dazu soll "HAUT" 1.250 Quadratmeter Photovoltaikfläche bekommen sowie eine Abwasseraufbereitung auf dem begrünten Dach.

Im 73 Meter hohen Turm ist Platz für 55 Wohnungen unterschiedlicher Größen. Insgesamt hat der Turm eine Nutzfläche von 14.500 Quadratmetern.

Visualisierung: Team V Architecture

Das dreikantige Erdgeschoß des Turms wird über einen 1.100 Quadratmeter großen, öffentlichen Wintergarten verfügen, genannt "Haut's Hortus". Bewohner und Nachbarn sollen dort ihr eigenes Gemüse anbauen, relaxen und Freunde treffen können.

"Das Design bietet Käufern große Wahlfreiheit was Größe, Etagen und Freiflächen anbelangt. Die Fassade ist charakterisiert durch starke, klare Linien, große Fenster und eine scheinbar zufälligen Anordnung von Balkonen", so die Architekten. Baustart ist in der zweiten Hälfte des Jahres 2017. (bere, 26.8.2016)

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