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Manila – Nach seinen Äußerungen über einen möglichen Austritt der Philippinen aus den Vereinten Nationen rudert Präsident Rodrigo Duterte zurück. "Versteht ihr keinen Spaß?", sagte er am Dienstag auf Fragen von Journalisten, ob er die Drohung ernst meine.

Zugleich legte er mit seiner Kritik an der Uno nach und beschimpfte die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für außergerichtliche Hinrichtungen, Agnes Callamard, als "hirnlos". Er warf ihr fälschlicherweise vor, ihn des Völkermords beschuldigt zu haben.

Mehr als 2.000 Tote im Kampf gegen "Kriminelle"

Duterte hatte am Sonntag nach wiederholter Kritik der Vereinten Nationen an den von ihm propagierten außergerichtlichen Tötungen mit dem Austritt seines Landes aus der Uno gedroht. "Vielleicht müssen wir einfach beschließen, uns von den Vereinten Nationen zu trennen", sagte Duterte in seiner Heimatstadt Davao. An die Uno gerichtet sagte er: "Wenn Du so respektlos bist, Hurensohn, dann werde ich Dich einfach verlassen."

Die Uno-Sonderberichterstatterin Callamard hatte in der vergangenen Woche erklärt, Dutertes Versprechen, Sicherheitskräften nach der Tötung von mutmaßlichen Drogenhändlern und Drogenabhängigen Immunität und Belohnungen zu versprechen, verletze internationales Recht. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte bereits Anfang Juni Dutertes Aufruf zu außergerichtlichen Hinrichtungen eine scharfe Rüge erteilt.

Duterte übernahm Ende Juni das Präsidentenamt mit dem Versprechen, einen gnadenlosen Feldzug gegen Drogenhändler und andere Straftäter zu führen. Seither wurden Polizeistatistiken zufolge bereits fast 2.000 Menschen getötet. (APA, 24.8.2016)