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Italiens Gebäude sollen erdbebensicherer werden.

Foto: REUTERS/Ciro De Luca

Noch ist es zu früh, den wirtschaftlichen Schaden der vom Erdbeben zerstörten Städtchen in Mittelitalien anzugeben. Experten schätzen ihn auf mehrere Milliarden Euro, insbesondere die durch das Beben zerstörten Kunstdenkmäler müssen aufgebaut werden. Gemeinsam mit den unzähligen privaten Gebäuden in den drei vom Beben zerstörten Gebieten kommt der Schaden auf hunderte Millionen Euro.

Der am Donnerstagnachmittag einberufene Ministerrat soll vorerst 50 Millionen Euro für Soforthilfsmaßnahmen genehmigen. Weitere wirtschaftliche Unterstützungen wurden angekündigt. Der Bankenverband ABI will für den Wiederaufbau zinslose Darlehen zur Verfügung stellen, der Fiskus wird vorerst die Steuern in den vom Erdbeben zerstörten Gebieten einstellen. Tatsache ist, dass die nach den jüngsten Sicherheitsnormen errichteten Gebäude, etwa in Norcia, weitgehend unbeschädigt blieben. Allerdings ist der Anteil der erbebensicheren Bauten in Italien mit 25 Prozent aller Gebäude gering. Die obligatorischen bebensicheren Bauvorschriften treffen nur für Neubauten zu.

80 Milliarden Euro

Die Regierung plant einen außerordentlichen Investitionsplan, um die erdbebengefährdeten Gebiete zu schützen und den Gefahren vorzubeugen. Der für die Sicherheit des Territoriums verantwortliche Seismologe und Geologe Ermete Realacci spricht von 80 Milliarden Euro Investitionen, die bis 2036 getätigt werden sollen. Darüber soll die Abgeordnetenkammer bereits am 1. September entscheiden. Unter anderem ist die Einführung eines Öko-Bonus für erdbebensichere Bauten vorgesehen. Seismologen verweisen beim jüngsten Erdbeben auf die relativ geringe Stärke mit Richterskala sechs und den hohen Schaden hin. (Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, 26.8.2016)