Canberra – Es gibt keine zweite Erde: Mit diesen Worten haben 154 australische Wissenschafter ihren Regierungschef aufgefordert, die Ursachen des Klimawandels zu bekämpfen. In einem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief forderten sie von Ministerpräsident Malcolm Turnbull CO2-Emissionen und Kohleexporte substanziell zu reduzieren, solange dies noch möglich sei. "Es gibt keinen Planeten B."

Sie verweisen unter anderem auf Daten der US-Klimabehörde NOAA, nach denen der Juli dieses Jahres der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen vor 136 Jahren war. Australien hatte – wie mehr als 190 andere Staaten auch – im vergangenen Jahr das Pariser Klimaschutzabkommen beschlossen. Die Erderwärmung durch den Treibhauseffekt soll demnach auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden, möglichst sogar auf 1,5 Grad.

Unumkehrbare Entwicklung

Da das Abkommen nicht bindend sei, bestehe aber die Gefahr, dass es von vielen Staaten nicht erfüllt werde, warnten die Unterzeichner. Die durchschnittlichen CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre seien 2015 auf 400 ppm gestiegen und würden jährlich um weitere 3 ppm zunehmen. "Wir sorgen uns, dass die globale Erwärmung, verstärkt durch Rückkoppelungen durch das Schmelzen des Polareises, Methanaustritt aus Permafrost und großflächige Brände, unumkehrbar werden könnte." (APA, 27.8.2016)