Ringt mit dem Tod: Usbekistans Langzeitmachthaber Islam Karimow.

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Taschkent – In der Ex-Sowjetrepublik Usbekistan bleibt die Lage wegen der schweren Krankheit des Langzeitpräsidenten Islam Karimow (78) gespannt. Als Anzeichen möglicher Nachfolgekämpfe in der usbekischen Führung machten Berichte über eine Verhaftung von Finanzminister Rustam Asimow die Runde, die aber am Dienstag in Taschkent dementiert wurden.

Asimow sei an seinem Arbeitsplatz, teilte das Ministerium nach Angaben der Agentur Interfax mit. Der autoritär regierende Karimow, Präsident des zentralasiatischen Landes seit 1991, liegt seit einer Hirnblutung am Samstag auf der Intensivstation. Am Montagabend kursierten Berichte über seinen Tod, denen aber offiziell widersprochen wurde. "Ärzte schätzen seinen Zustand als stabil ein", sagte ein Mitglied der usbekischen Führung. Einen offiziell erklärten Nachfolger hat Karimow nicht.

In dem strategisch wichtigen Land mit 32 Millionen Einwohnern werde es nicht zu offenen Konflikten kommen, aber zu Machtkämpfen in der Elite, sagte der russische Experte Gleb Pawlowski der Agentur Interfax. Er sah wie andere Beobachter Ministerpräsident Schawkat Mirsijajew als möglichen Nachfolger. Aber auch Asimow wurde genannt.

Ungeachtet der Krankheit des Präsidenten liefen in Usbekistan die Vorbereitungen auf den Nationalfeiertag am 1. Oktober weiter. (APA, 30.8.2016)