Foto: Zsolt Wilhelm
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Die Xbox One S ist mit der Sicherheit meines individuellen Geschmacks die schönste Konsole, die Microsoft je produziert hat. Was die neue Konsole noch so alles kann oder nicht kann, ließ sich im Test herausfinden. Die Unterstützung moderner Videoausgabeformate macht sie für Vielseher spannend. Aber ist die Konsole auch etwas für echte Cineasten? Und lohnt sich noch der Wechsel von einer originalen Xbox One auf eine Slim? Wir haben die neue Konsole unter die Lupe genommen.

Erschienen ist die Xbox One S Anfang August und mit Festplattengrößen zwischen 500 GB und 2 TB ab 299 Euro erhältlich.

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WIRSPIELEN

Schlanker und leise

Neben der originalen Xbox One sieht die S mit 40 Prozent weniger Volumen geradezu kompakt aus. Die weiße Kunststoffschale ist aufgeraut und zur Hälfte perforiert, um dem Auge genauso zu gefallen, wie die Belüftung sicherzustellen. Der schwarze Boden und der Disceinschub schenken ihr speziell im aufrechten Zustand eine schlanke Kontur. Dank eines Ständers muss die Revision im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin nicht in der Waagerechten verweilen.

Beachtlich: Erstmals haben es die Redmonder Ingenieure vollbracht, auf einen hässlichen, externen Netzteilziegel zu verzichten und die Energieversorgung wie die Konkurrenz aus Japan ins Gehäuse zu verlegen. Weniger beachtlich: Tatsächlich ist die kleine Xbox One damit in etwa immer noch so groß wie die normale PlayStation 4. Gefälliger Unterschied: Der höheren Effizienz der geschrumpften Prozessoren und rund 40 Prozent weniger Energieverbrauch ist zu verdanken, dass die Kühler der Xbox One S bei ihre Arbeit trotzdem leise verrichten. Die Konsole summt im Betrieb unauffällig dahin. Sobald das Disc-Laufwerk anspringt, ist sie deutlich zu hören, aber immer noch sehr erträglich. Blickt man zurück, wirkt die Xbox One aus dem Jahr 2013 schon fast wie ein eilig zusammengeschusteter Prototyp. Diesen Vorwurf muss sich die S definitiv nicht gefallen lassen.

Die Xbox One S lässt die Designverbrechen der originalen Xbox One fast vergessen.
Foto: Zsolt Wilhelm

Feinfühliger Controller

Passend zum mattierten Äußeren liefert Microsoft einen überarbeiteten weißen Controller aus. Dieser gewährt aufgrund einer griffigen Unterseite besseren Halt und integriert Bluetooth zur kabellosen Anbindung an PCs. Die Unterschiede halten sich ansonsten in Grenzen. Die Ergonomie ist wie gehabt hervorragend und die Steuerung präzise. Auf einen aufladbaren Akku wird leider immer noch verzichtet. Wer Geld sparen und der Umwelt etwas Gutes tun will, muss man sich Akku-Batterien oder ein Play&Charge-Kit besorgen. Und die Sticks und die Buttons sollten bei einem 60 Euro teuren Gamepad weniger klackern. Das fühlt sich dann gar etwas zu sehr nach hohlem Plastik an. Aber für anspruchsvollere Spielerhände ist offenbar der Elite-Controller gedacht. Ein solider Luxus für 150 Euro.

Apropos Zusatzkosten: Will man die Xbox One S via Kinect-Sensor steuern, benötigt man einen separat erhältlichen Adapter. Der spezifische Kinect-Anschluss, wie er bei der originalen Xbox One zu finden ist, wurde vermutlich auch aus Gründen der Unpopularität eingespart.

Der neue Controller ist weiß und etwas griffiger. Sonst bleibt alles beim Alten – inklusive guter Ergonomie und fehlendem Akku.
Foto: Zsolt Wilhelm

UHD und HDR

Die interessantesten Charaktereigenschaften der Xbox One S befinden sich unterhalb der Oberfläche. Während in Sachen Gaming im Wesentlichen alles beim Alten bleibt, wurde der Prozessor leicht höher getaktet und ein modernes UHD-Blu-ray-Laufwerk verbaut, um Videoinhalte mit 4K-Auflösung und Hochkontrastbild (HDR) ausgeben zu können. Für Spiele bietet die neue Xbox zwar zur besseren Kompatibilität ein 4K-Upskaling, an der nativen Auflösung der Games ändert sich dadurch aber nichts.

Damit ist die Konsole nebst alter Qualitäten derzeit vor allem eines der günstigsten UHD-Blu-ray-Abspielgeräte und speziell für Konsumenten interessant, die über einen 4K-Fernseher verfügen. Über die kostenlos im Xbox Store erhältliche Blu-ray-App und denn Media-Player kann man die Filme und Serien im neuen Format schauen und auch Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Video und Plattformen vom Schlage Youtube verfügen über Inhalte mit 4K-Auflösung. Speziell bei größeren Fernsehern ab 50 Zoll kann die vierfach höhere Auflösung mit enormer Detailschärfe überzeugen.

Die Xbox One S verzichtet auf einen dedizierten Kinect-Anschluss. Hierfür gibt es künftig einen Adapter.
Foto: Zsolt Wilhelm

Achtung: Technik!

Dass man zunächst eine App herunterladen muss, bevor man Blu-rays schauen kann, ist zuzumuten. Auch das wie gehabt bemüht verschachtelte Xbox-Menü. Es gibt jedoch größere Stolpersteine zu beachten: Im Gegensatz zu spezialisierten UHD-Blu-ray-Playern verfügt die XBO S beispielsweise lediglich über einen HDMI-Ausgang, der zudem nur Fernseher und Receiver ansteuert, die ebenfalls den HDCP-2.2-Kopierschutz unterstützen. Ist dies nicht der Fall, streikt das System bei der Ausgabe von Videoinhalten.

Ein weiterer Wermutstropfen für Besitzer eines stattlichen Heimkinos: Stereo und Surroundklang bis 7.1 sind zwar problemlos möglich, eine Bitstream-Wiedergabe für Dolby TrueHD oder DTS-HD Master Audio sowie die neuen 3D-Sound-Formate Auro-3D, Dolby Atmos und DTS:X wird aktuell nicht unterstützt. Aussagen Microsofts zufolge könnte dieses Manko eines Tages per Softwareupdate bereinigt werden, einen konkreten Fahrplan dafür gibt es jedoch nicht.

Das neue Laufwerk der S spielt auch UHD-Blu-rays ab. Aufgepasst: Zur Nutzung muss der Fernseher ebenfalls über einen HDMI-Anschluss mit HDCP-2.2-Kopierschutz verfügen.
Foto: Zsolt Wilhelm

4K-Mangelware

Audiophile Vollblutcineasten ohne spielerische Ambitionen greifen deshalb besser zu einem UHD-Spezialisten. Wem es vor allem um das Bild geht, fährt mit einer XBO S wiederum sehr gut. Neben der 4K-Auflösung wird die Ausgabe mit dem erweiterten HDR-Spektrum unterstützt. Damit erstrahlen Videos nicht nur schärfer sondern auch farb- und kontrastreicher. Der Haken hier: Viele der im Umlauf befindlichen 4K-TVs können HDR nicht anzeigen. Und die HDR-Premiumvariante Dolby Vision verstehen weder die XBO S noch die meisten anderen UHD-Player und 4K-Fernseher am Markt.

Das wohl größte Problem abseits technischer Kinderkrankheiten aber ist, dass es bislang nur kaum Inhalte in dem neuen, hochauflösenden Format gibt. Bis auf wenige UHD-Blu-rays, vergleichsweise stark komprimierte 4K-Streams – und einiger 4K-Demovideos – ist das Angebot 2016 noch ziemlich überschaubar.

Die Xbox One S ist trotz Schlankheitskur nicht kleiner als die PlayStation 4. Dafür um einiges leiser.
Foto: Zsolt Wilhelm

Fazit

Die Verarbeitungsqualität der Xbox One S überzeugt, dass Microsoft nicht bloß solide, sondern auch formschöne Konsolenhardware produzieren kann. Für Games bietet sie gegenüber dem Original keine wesentlichen Verbesserungen und ist somit nicht als Upgrade zu verstehen. Wer sich aufgrund der Spielauswahl oder seines Umfeldes schon länger eine Xbox kaufen wollte, findet hier eine sehr ausgereifte Konsole. Mit dem wichtigen Hinweis, dass 2017 bereits eine stärkere Xbox mit dem Codenamen Scorpio auf die Kundschaft wartet. Aller Voraussicht nach zwar zu einem höheren Preis, dafür laut Microsoft mit schönerer Spielegrafik und Virtual-Reality-Gaming.

Die Unterstützung von 4K-Videos macht die Xbox One S wiederum zu einem interessanten Mediaplayer, der für die Generation "Binge-Watching" trotz technischer Einschränkungen ausreichend zukunftstauglich ist. Damit schon jetzt explizit auf den 4K-Zug aufzuspringen und beim Kauf den passenden Fernseher auch gleich einzutüten, wäre allerdings verfrüht. Solange die Auswahl an 4K-Inhalten so beschränkt ist und Fernseher und Abspielgeräte keinen einheitlichen Funktionsumfang bezüglich HDR und Audio-Formate haben, lohnt es sich, die Marktentwicklung noch ein wenig abzuwarten. (Zsolt Wilhelm, 4.9.2016)