Basel – Forscher des Universitätsspitals Basel haben den Nutzen einer modernen Technik, mit der die Diagnose von Blutvergiftungen schneller möglich sein soll, überprüft. Das Ergebnis: Weniger Sepsis-Patienten mussten in die Intensivstation eingeliefert werden, außerdem kam es zu weniger Todesfällen.

Um die passenden Antibiotika zu wählen, müssen Mediziner möglichst schnell wissen, welche Bakterien bei einem Patienten in die Blutbahn geraten sind und die Blutvergiftung verursacht haben. Rascher als mit der konventionellen Methodik lasse sich dies per Massenspektrometrie erreichen, teilte das Universitätsspital Basel am Dienstag mit.

Mit dieser Methode lassen sich die Bakterien direkt in der Blutkultur identifizieren: Dabei werden spezifische Muster von Proteinbruchstücken erkannt, die für jede Bakterienart charakteristisch sind. Das dauere durchschnittlich rund 33 Stunden statt etwa 59 Stunden mit konventioneller Diagnostik, schreiben die Forscher in ihrer Studie, die nun im Fachjournal "Clinical Microbiology and Infection" veröffentlicht wurde.

Weniger Todesfälle

Diese Zeitersparnis kommt den Betroffenen zugute, wie die Wissenschafter anhand einer Untersuchung an 368 Sepsis-Patienten nachweisen konnten. Bei einem Teil wurde die bisherige Diagnostik verwendet, beim anderen Teil zusätzlich die Schnelldiagnose per Massenspektrometrie.

In der Gruppe mit Schnelldiagnose mussten weniger Patienten auf eine Intensivstation eingeliefert werden: 23,1 Prozent im Vergleich zu 37,2 Prozent aus der Gruppe mit konventioneller Diagnostik. Auch die Sterblichkeitsrate war in der Gruppe mit Schnelldiagnose etwas niedriger: 9,6 Prozent im Vergleich zu 16,4 Prozent. (APA, sda, 30.8.2016)