Barbara Haas hatte den Einzug in die zweite Runde von New York auf dem Schläger.

Foto: afp/betancur

New York – Barbara Haas hat am Dienstag ein ordentliches Grand-Slam-Debüt hingelegt – allerdings ohne Happy End. Die 20-jährige Oberösterreicherin musste sich in der ersten Runde der US-Open der Ungarin Timea Babos nach 2:41 Stunden mit 7:5, 3:6, 5:7 geschlagen geben. Haas vergab dabei im dritten Satz eine 4:0-Führung.

Der Qualifikantin und Nummer 141 der Welt fehlten bei 5:4 im dritten Durchgang bei 30:30 nur zwei Punkte zum Sieg über Babos. Die Nummer 31 des Turniers steht als 34 im WTA-Ranking mehr als 100 Plätze höher als die Österreicherin.

"Es ist natürlich ein bitteres Ende", meinte Haas nach ihrem Aus. Mit einem dicken Verband am linken Oberschenkel angetreten, zeigte sie an diesem Tag trotzdem, warum sie als große Hoffnung im österreichischen Damen-Tennis gilt. Der nur 1,65 Meter große Schützling von Trainer Jürgen Waber holte zu Beginn zunächst ein 0:2 und in der Folge sogar ein 2:5 auf und sicherte sich den ersten Satz mit 7:5.

Im zweiten Durchgang gelang der drei Jahre älteren Babos ein Break zum 3:1 und Haas musste bei 1:4 eine medizinische Auszeit nehmen. Ein neuer Verband und auch ein Schmerzmittel wurden nötig, Haas hatte sich in der letzten Qualifikationsrunde eine leichte Adduktorenzerrung zugezogen.

Zwar ging Satz zwei mit 3:6 verloren, doch die Außenseiterin erholte sich wieder und verschaffte sich mit Breaks zum 2:0 und 4:0 eine scheinbar komfortable Führung in der Entscheidung. Babos jedoch kam – auch mithilfe von Haas, deren Aufschlag nicht nach Wunsch klappte – zurück. Haas stellte danach auf 5:4 und stand bei 30:30, Aufschlag Babos, nur zwei Punkte vor dem Matchgewinn.

"Da habe ich ein bisschen zu viel riskiert, ich hätte mehr Rallys gehen müssen", meinte Haas. Mit ihrem insgesamt achten Doppelfehler gab sie ihr Service aber zum 5:6 ab, danach ließ sich die Ungarin den Sieg nicht mehr nehmen.

Für Haas bleibt dennoch die Erkenntnis, dass sie mit Spielerinnen aus den Top 50 ausgezeichnet mithalten kann. Bereits die Qualifikation für das Hauptfeld im dritten Anlauf bei einem Major war der bisher größte Erfolg ihrer Karriere. Mit einem Preisgeld von 43.300 US-Dollar (38.764 Euro) brutto und einer Bilanz von 3:1-Siegen kann Haas New York jedenfalls erhobenen Hauptes verlassen.

"Ich hoffe, dass das jetzt der Anfang war. Das Ziel ist, hier nächstes Jahr im Hauptbewerb zu stehen", sagte Haas, dann aber ohne Qualifikation. (APA, red, 30.8. 2016)