Astana – Die Sicherheitsdienste in Kasachstan haben nach eigenen Angaben 21 Mitglieder "dreier radikaler Gruppen" festgenommen, die in dem mehrheitlich muslimischen Land Anschläge verüben wollten. Wie das Nationale Sicherheitskomitee in der Hauptstadt Astana am Mittwoch mitteilte, wurden die Aktivitäten der drei Gruppen im Westen der ehemaligen Sowjetrepublik zwischen dem 12. und dem 30. August gestoppt.

Die Festgenommenen hätten Angriffe auf Polizisten und "Terrorakte an stark besuchten öffentlichen Orten" geplant. Ihnen solle unter anderem wegen "Beteiligung an einer Terrorgruppe" und "Verteidigung des Terrorismus" der Prozess gemacht werden. Bei Razzien seien Schusswaffen, Munition, Sprengstoff und eine Bombe beschlagnahmt worden, hieß es weiter.

Zwischenfälle

In Kasachstan gab es in den vergangenen Monaten mehrere gewaltsame Zwischenfälle. Die Regierung macht dafür Islamisten verantwortlich. Bei Angriffen auf Sicherheitskräfte in der Wirtschaftsmetropole Almaty wurden Mitte Juli sechs Menschen getötet. Anfang Juni töteten Angreifer, die in Aktobe im Westen des Landes einen Militärstützpunkt stürmen wollten, sieben Menschen. Anschließend tötete die Polizei bei Razzien 18 Menschen.

Präsident Nursultan Nasarbajew regiert Kasachstan seit dem Ende der Sowjetunion autoritär. Im Gegensatz zu anderen zentralasiatischen Ländern erlebte der Staat in den vergangenen Jahrzehnten keine größeren politischen Unruhen. Allerdings ist zuletzt angesichts wirtschaftlicher und sozialer Probleme der Unmut in der Bevölkerung gewachsen. (APA, 31.8.2016)