Der Boom bei Smartphones lässt den deutschen Markt für Unterhaltungselektronik schrumpfen. "Das Smartphone ist so lebendig wie nie", sagte Bitkom-Experte Timm Lutter am Mittwoch vor dem Auftakt der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Dank immer neuer Funktionen ersetze es zunehmend Navigationsgeräte, Spielekonsolen und Digitalkameras.

Rund 9,54 Mrd. Euro werden nach Schätzung des IT-Branchenverbands Bitkom 2016 in Deutschland in der Unterhaltungselektronikbranche umgesetzt, knapp ein Prozent weniger als im Jahr zuvor.

"Unter 30 geht nichts ohne Smartphone."

Bei den Smartphones rechnen die Experten für 2016 mit einem weiteren Absatzrekord von fast 28 Millionen verkauften Geräten in Deutschland, nach gut 26 Millionen im Vorjahr. Allerdings dürfte der Umsatz mit den Alleskönner-Telefonen wegen sinkender Preise um 1,5 Prozent auf 10,43 Mrd. Euro schrumpfen. Wie Lutter weiter ausführte, nutzen 76 Prozent der Deutschen inzwischen ein internetfähiges Telefon, unter den 14- bis 29-Jährigen sind es 95 Prozent. "Unter 30 geht nichts ohne Smartphone."

Bei der Unterhaltungselektronik entfällt der größte Anteil vom Umsatz (43 Prozent) laut Bitkom auf den Verkauf von Flachbildschirmfernsehern, die vor allem dank der großen Sportereignisse Fußball-Europameisterschaft und Olympische Spiele in diesem Jahr besonders gefragt sind. 6,96 Millionen Fernseher und damit 0,2 Prozent mehr werden Experten zufolge 2016 in Deutschland verkauft, was den Herstellern 4,13 Mrd. Euro (plus 2,7 Prozent) in die Kassen spülen dürfte. "Die Konsumenten haben ein Bedürfnis, größere und qualitativ hochwertigere Fernseher zu kaufen", sagte Lutter.

UHD

Auch die Einführung des HD-Nachfolgestandards UHD, bei dem die Bilder auf der Mattscheibe ganz besonders detailreich sind, kurble die Nachfrage an. Allerdings gehöre die Zukunft bei Bewegtbildern dem Videostreaming, also dem Abspielen von Filmen oder Clips auf dem Handy, Tablet oder anderen mobilen Kanälen. Der Fernseher sei damit "nur noch einer unter vielen", der besonders gern bei Sport-Übertragungen genutzt werde. (APA, 31.8. 2016)