Außenminister Kurz, hier mit seinem ukrainischen Amtskollegen Pawlo Klimkin, in Alpbach: Er kann jetzt auch Wirtschaftspolitik.

Foto: Außenministerium / Dragan Tatic

Alpbach – Schon die Ankündigung des Referats sorgte für einiges Aufsehen. Dass sich Sebastian Kurz, als Minister eigentlich zuständig für Außenpolitik und Integration, auf das Terrain der Wirtschaftspolitik wagen wollte, sah verdächtig nach dem Versuch aus, sich für höhere Weihen als ÖVP-Chef und Bundeskanzler zu empfehlen. Am Mittwoch trat Kurz beim Europäischen Forum in Alpbach auf, um vor ein paar hundert Zuhörern die Initiative "Welt.Wirtschaft.Österreich. Erfolgsideen für unser Land" zu präsentieren.

Ist es der schwarzen Zukunftshoffnung gelungen, ihr wirtschaftspolitisches Profil zu schärfen? Zur eigenen Urteilsbildung ein Abriss des Kurz'schen Vortrages.

"Zu viel Bürokratie, zu wenig Anreiz für Unternehmertum" attestierte ein zur Einstimmung gezeigtes Video der Republik. Deshalb, knüpfte Kurz an, stelle man sich die Frage, "was können wir von anderen Ländern lernen". In der Initiative geht es darum, im Sinne der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs um die Suche nach Erfolgsideen aus aller Welt geht. Diese Ideen sollen dann hierzulande zur Diskussion gestellt werden "und unser Land Stück für Stück besser machen".

Der Blick in die Welt

"Über die letzten Jahre ist nicht nur die Zahl internationaler Krisen gestiegen, sondern auch der Konkurrenzdruck", sagte Kurz. "Andere Regionen holen auf und werden wettbewerbsfähiger. Daher wird der Druck auf Europa und Österreich stärker." Es gehe im Rahmen der neuen Initiative darum, nachzudenken "was wir als Österreich von anderen Ländern lernen können".

Man müsse sich zwar nicht vor den anderen Märkten fürchten. Zurücklehnen dürfe man sich aber auch nicht. "Das Ziel muss der Blick in die Welt sein." Einerseits solle Österreich und seine Unternehmen "zeigen, wo wir besonders gut sind. Aber gleichzeitig wollen wir von anderen lernen und sehen wo es Luft nach oben gibt", so der Außenminister. Dafür wurde die Initiative samt Internetplattform gestartet. Ein Jahr lang werden Ideen gesucht. "Vieles wird nicht eins zu eins kopierbar sein, aber wir hoffen trotzdem auf Anregungen für eine notwendige Debatte in Europa und Österreich." (APA, red, 31.8.2016)