Wien – Der österreichische Markt für Firmenübernahmen ist im Vorjahr deutlich stärker gewachsen als der globale. Laut einer Erhebung der Beratungsgesellschaft Boston Consulting wurden 2015 insgesamt 331 Fusionen und Zukäufe realisiert, das entspricht einem Anstieg um 37 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor. Weltweit betrug der Zuwachs vergleichsweise bescheidene fünf Prozent. Damit hat die Übernahmetätigkeit in Österreich laut Boston Consulting ein Niveau erreicht, das mit jenem zu Beginn des heimischen Booms rund um die Jahrtausendwende vergleichbar ist.

"Die Entwicklung ist als grundsätzlich positiv für den Wirtschaftsstandort Österreich zu bewerten", interpretiert Projektleiter Tibor Mérey die Entwicklung. "Die erhöhte Dealtätigkeit österreichischer Unternehmen zeigt die Bereitschaft, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen und auch in Wachstum zu investieren." Denn im Gegensatz zu den Vorjahren seien die meisten Transaktionen von Wachstum getrieben und nicht von Restrukturierungen.

Am aktivsten waren die Dienstleister, auf die ein Viertel der Transaktionen entfallen ist. Der Finanzbereich bringt es auf zwölf Prozent, IT und Telekommunikation zusammen auf acht Prozent der Übernahmen. (aha, 3.9.2016)