Wien – In der SPÖ werden gerade die letzten Vorbereitungen für den Präsidentschaftswahlkampf getroffen – also allen voran in Wien. Denn auch wenn in – zumindest fast – allen Bundesländern rote Funktionäre für den ehemaligen Grünen-Chef laufen, in der Hauptstadt ist der Einsatz besonders entschlossen: "Wir unterstützen Alexander Van der Bellen sowohl durch Sachleistungen als auch durch Wahlempfehlungen der Funktionäre", sagt Lisa Fuchs, Sprecherin der Wiener SPÖ.

Wiens Bürgermeister wird in der zweiten Runde der Stichwahl nun auch persönlich und großflächig für Van der Bellen werben: Mehr als 1.400 Plakate sollen ab 11. September mit einem Zitat von Michael Häupl Wiener Wähler motivieren, die aus seiner Sicht richtige Wahl zu treffen – wobei Van der Bellen nicht explizit erwähnt wird: "Den genauen Wortlaut geben wir noch nicht bekannt", sagt Fuchs. Es sollen die Eigenschaften hervorgestrichen werden, die sich Häupl vom zukünftigen Präsidenten wünscht.

Burgenländer unterstützen ausdrücklich nicht

Darüber hinaus stellt die SPÖ Wien dem Team von Van der Bellen rund 550 Dreiecksständer für eigene Sujets zur Verfügung. In welchem Ausmaß schließlich Sachspenden geleistet werden, stehe derzeit noch nicht fest, werde aber noch bekanntgegeben – und dann auch vonseiten Van der Bellens transparent gemacht.

Grundsätzlich steht es jeder roten Landesorganisation frei, ob und wie der Bundespräsidentschaftswahlkampf unterstützt wird – nachdem der SPÖ-Kandidat ja bereits vor der Stichwahl ausgeschieden ist. Ausdrücklich gar keine Schützenhilfe bekommt Van der Bellen allerdings lediglich von den burgenländischen Sozialdemokraten.

Ansonsten fällt das Engagement unterschiedlich aus: "Auch beim mittlerweile dritten Wahlgang werden tausende Wahlhelfer von uns im Einsatz sein", sagt der Landesgeschäftsführer der SPÖ Niederösterreich, Robert Laimer. Manche Bezirks- und Ortsorganisationen würden Plakatierungen vornehmen, andernorts werde Werbematerial verteilt.

Tiroler helfen auf Anfrage

Oberösterreichs rote Landesvorsitzende Birgit Gerstorfer war bereits bei der aufgehobenen Stichwahl im Personenkomitee Van der Bellens, nun wirbt sie landesweit auch in rund 300 Schaukästen für den Kandidaten.

In Tirol hingegen sei "derzeit nichts geplant", sagt Landeschef Ingo Mayr. Auf Anfrage würde man Plakatständer zur Verfügung stellen. Mayr hält jedenfalls fest: "Hofer werde ich nicht wählen." Van der Bellen hat indessen ein neues Video via Facebook lanciert. Das Motto: "Du brauchsch mi und i brauch di." (Katharina Mittelstaedt, 1.9.2016)