Rom/Arquata del Tronto – Das Erdbebengebiet in Mittelitalien kommt nicht zur Ruhe. In der Nacht auf Samstag wurde in der Provinz Perugia ein Nachbeben mit Magnitude 4.3 gemeldet. Das Epizentrum lag in einer Tiefe von elf Kilometern, berichtete das italienische Institut für Geologie und Vulkanologie INGV am Samstag.

Ein zweites Nachbeben wurde mit Magnitude 3.0 ebenfalls im Raum von Perugia registriert. Die Nachbeben wurden besonders stark in der umbrischen Kleinstadt Norcia gespürt. Hier rannten viele Menschen in Angst auf die Straße, berichteten italienische Medien. Es gab keine Verletzten, sondern lediglich Einstürze von Gebäuden, die bereits beim schweren Erdbeben am 24. August beschädigt worden waren. Feuerwehrmannschaften kontrollierten die Stabilität der Gebäude.

Verantwortlicher für Regierungsplan

Premier Matteo Renzi ernannte unterdessen am Freitag den Leiter der Polytechnischen Universität Mailand, Giovanni Azzoni, zum Verantwortlichen für den Regierungsplan "Casa Italia". Zum Plan gehöre nicht nur der Wiederaufbau der zerstörten Erdbebengebiete, es gehe um die "Instandhaltung des ganzen Landes", so Renzi.

Der Plan "Haus Italien" soll Investitionen für mehr als zehn Jahre umfassen, von 15 bis 20 Jahren ist sogar die Rede, also etwa zwei Milliarden Euro jährlich. "Der Plan wird zwei Generationen involvieren. Dabei geht es auch um große Infrastrukturen und um das Breitbandsystem", berichtete Renzi. Genaue Zahlen werden derzeit berechnet. (APA, 3.9.2016)