Wels – Nachdem in der Nacht auf Samstag am Welser Volksfest mehrere Frauen sexuell belästigt worden sind, hat die Polizei fünf Asylwerber aus Afghanistan im Alter zwischen 15 und 22 Jahren als Verdächtige ausgeforscht. Die Zahl der Opfer ist mittlerweile auf acht gestiegen. Sonntag früh wurde zudem ein Iraker nach einem weiteren Fall sexueller Belästigung am Volksfest angezeigt, berichtete die Polizei.

Drei Frauen hatten sofort Anzeige erstattet, nachdem sie in der Nacht auf Samstag gegen 1.00 Uhr in einer Halle, in der sich mehrere Lokale befinden, im dichten Gedränge von Männern begrapscht worden waren. Die Opfer berichteten, die Täter hätten sie festgehalten und ihnen zwischen die Beine gegriffen. Die Polizei ging bereits zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass es mehr Betroffene gibt. Fünf weitere meldeten sich bis Sonntag nach einem entsprechenden Aufruf in den Medien.

Von den fünf Verdächtigen – vier unbegleitete Minderjährige im Alter von 15 bzw. 16 Jahren und ein 22-Jähriger – wurde ein 15-Jähriger von einem Opfer eindeutig identifiziert und konkreter Taten beschuldigt. Bei den anderen laufen die Ermittlungen noch. Die jungen Männer werden einvernommen, sie befinden sich auf freiem Fuß. Laut Polizei ist damit zu rechnen, dass sich der Kreis der Verdächtigen noch erweitert, denn Zeugen hatten von etwa sieben Männern berichtet, die Frauen belästigt haben sollen.

Auch die Zahl der Opfer könnte sich erhöhen. Die Polizei ersucht Betroffene und Zeugen, sich bei der Welser Kriminalpolizei, Telefonnummer 059133-473333, zu melden.

Mittlerweile wurde noch ein weiterer Fall sexueller Belästigung am Welser Volksfest bekannt: Ein 23-jähriger Iraker soll am Sonntag gegen 5.00 Uhr einer 28-jährigen Frau von hinten unter den Rock gegriffen haben. Sie alarmierte sofort mehrere Polizisten, die den Asylwerber mit zur Dienststelle nahmen. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt. (APA, 4.9.2016)

Dieser Artikel wurde um die aktuellen Entwicklungen ergänzt.