Vatikanstadt/Rom/Kolkata – Papst Franziskus hat die albanische Ordensfrau und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa heiliggesprochen. Der Pontifex verlas am Sonntag vor Hunderttausenden Pilgern auf dem Petersplatz in einer feierlichen Zeremonie die entsprechende Formel.
Mutter Teresa war bereits 2003 in einem Schnellverfahren seliggesprochen worden, nachdem ihr der Vatikan eine erste Wunderheilung zugeschrieben hatte. 19 Jahre nach ihrem Tod ist Mutter Teresa nun in das Verzeichnis der Heiligen aufgenommen worden.
Rekord
Die Anzahl der Heiligsprechungen im Vatikan hat unter Papst Franziskus ein Rekordniveau erreicht. Der Argentinier sprach seit seinem Amtsantritt im März 2013 schon fast 830 Selige heilig, darunter allerdings auch die mehr als 800 Märtyrer von Otranto.
Sein Vorgänger Papst Benedikt XVI. vollzog in seiner Amtszeit 45 Heiligsprechungen, unter Papst Johannes Paul II. waren es in mehr als 25 Jahren Amtszeit 482.
Die wichtigsten Stationen des Lebens von Mutter Teresa im Überblick:
- 1910: Geboren am 26. August unter dem Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu in Skopje (heutiges Mazedonien)
- 1928: Eintritt als 18-Jährige in den jesuitennahen Orden der Loreto-Schwestern, Ausbildung als Missionarin
- 1929: Beginn als Novizin im indischen Darjeeling als Schwester Teresa (zur Erinnerung an die Heilige Therese von Lisieux)
- 1937: Legt das letzte Ordensgelübde ab; nennt sich fortan Mutter Teresa
- 1946: "Göttliche Eingebung" während der Zugfahrt von Kolkata nach Darjeeling und Entschluss, einen Missionsorden zu gründen
- bis 1948: Lehrerin an Schule ihres Ordens in Kolkata
- 1950: Gründung des Frauenordens der "Missionarinnen der Nächstenliebe"
- ab 1952: Eröffnung von Kinderhäusern und Hospizen
- 1979: Verleihung des Friedensnobelpreises
- 1997: Mutter Teresa gibt die Ordensleitung ab
- 5. September 1997: Mutter Teresa stirbt
- 2003: Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II. (APA, 4.9.2016)