Rom – Die italienischen Bankengewerkschaften drohen mit einer Streikwelle. Sie reagieren auf die Aussage von Premier Matteo Renzi, die Zahl der Bankenangestellten in Italien sollte in zehn Jahren auf 150.000 halbiert werden. Renzi hatte sich am Freitag für Bankenfusionen in Italien stark gemacht.

"Auf Renzis Behauptungen gibt es eine einzige Antwort: Streik", hieß es in einer Erklärung der Gewerkschaften nach Medienangaben vom Sonntag. Der Premier destabilisiere mit seinen Aussagen den Bankensektor, der ohnehin schon mit schweren Problemen konfrontiert sei.

Die Bankenvereinigung ABI schüttete Wasser ins Feuer. Der Bankensektor spüre zwar die Auswirkungen der technologischen Erneuerungen, die Rolle der Mitarbeiter sei im Bankensystem weiterhin wesentlich. "Unsere Mitarbeiter machen den Unterschied", hieß es in einer ABI-Aussendung.

16.000 Jobs weg

Bis Ende 2020 sollen in der Bankbranche 16.000 Jobs wegfallen, hatte die Bankengewerkschaft FABI Anfang August berichtet. Ihre Schätzung basiert auf den Entwicklungsplänen italienischer Banken. Seit dem Jahr 2013 sind bereits 12.000 Stellen gestrichen worden. Die Schätzungen der Gewerkschaften berücksichtigen unter anderem den Entwicklungsplan der Bank-Austria-Mutter UniCredit, die im Zeitraum 2015 bis 2018 insgesamt 5.740 Jobs in Italien streichen möchte. (APA, 4.9.2016)