Auch wenn VPN-Dienste keine vollständige Anonymität bieten können, so sind sie doch ein gerne verwendetes Mittel, um die eigenen Spuren im Internet zu verwischen. Im Vergleich zu aus einer Privatsphärenperspektive effektiveren Systemen wie Tor sind VPNs leichter zu nutzen und bieten auch eine deutlich besser Performance. Gerade deswegen werden sie auch gerne genutzt, um Zugriff auf eigentlich nur in anderen Ländern zur Verfügung stehende Inhalte zu erlangen – so dessen Anbieter nicht gezielt dagegen vorgeht.

Beschlagnahme

Nun ist einer dieser VPN-Anbieter ins Visier der Behörden gelangt. Die niederländische Polizei hat zwei Server von Perfect Privacy beschlagnahmt, berichtet Torrentfreak. Die Betreiber selbst sollen darüber erst über Umwege erfahren haben, die Behörden seien schlicht direkt zum Hoster I3D gegangen, heißt es. Informationen zu den Gründen für die Polizeiaktion gibt es bisher noch nicht.

Bei Perfect Privacy betont man, dass die Polizei durch die Beschlagnahme keinerlei Daten gewinnen werde, da man prinzipiell keine Logs erstellt, die Rückschluss über reale Identitäten geben könnten. Auch laufe der Betrieb ungehindert weiter, und es gebe sonst keinerlei Hinweise darauf, dass Nutzerdaten kompromittiert wurden. (red, 4.9.2016)